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Veluticeps abietina (Pers. : Fr.) Hjortstam & Tellería 1990

Synonyme: Columnocystis abietina (Pers. : Fr.) Pouzar

Systematik: Basidiomycota > Gloeophyllales > Gloeophyllaceae

Deutscher Name: Blaugrauer Fichtenschichtpilz

Vorkommen:
Europa.
Nur an Nadelholz, meist an Fichte (Picea abies), seltener auch an Tanne. Sehr häufig und in kaum einen Fichtenforst fehlend. Veluticeps abietina ist ein Nutzungszeiger von Wäldern, ist also in Nutzwäldern häufiger als in naturnahen Wäldern.

Vorkommen am Ammersee:
Wenige Nachweise, aber wie viele Rindenpilze selten kartiert.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper mehrjährig, resupinat oder effuso-reflex (mit Hutkanten), bis 2 mm dick und bis zu mehrere Dezimeter weit am Substrat auswachsend, an Schnittflächen dann mit mehreren Hutkanten reihen übereinander. Hutoberseite dunkelbraun filzig behaart, zoniert. Hutkanten immer in ca. 45°-Winkl nach unten geneigt, nie horizontal wachsend. Fruchtschicht frisch blaugrau, auch mit leichten Violetttönen, frisch wachsend auch weißlich bereift alt mehr graubräunlich. Hymenophor flach warzig bis wellig. Konstistenz korkig-zäh.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem dimitisch, mit braunen Skeletthyphen, generative Hyphen dünnwandig und farblos, mit Schnallen.
Sporen ellipsoid, 9-12,5 x 3,5-4,5 µm, farblos, glatt, inamyloid.
Basidien langgestreckt keulig, bis 75 x 8 µm, viersporig, mit Basalschnalle.
Zystiden als Pseudozystiden, also aus der Tiefe der Trama in das Hymenium ragend. Pseudozystiden dickwandig, bis 200 x 12 µm, apikal blass bräunlich, mit Kristallen inkrustiert, basal immer dunkler, schließlich braun.

Bemerkungen:
Der Blaugraue Fichtenschichtpilz ist nahe mit dem Zaunblättling verwandt. Die Ähnlichkeit zu „echten“ Schichtpilzen ist also zufällig. Verwechslungen treten am ehesten mit Arten der Gattung Amylostereum auf, die sehr ähnlich sehen können. Im Falle von Hutkanten geht die Bestimmung problemlos makroskopisch da sie bei Veluticeps schief, bei Amylostereum horizontal wachsen. Schwierig sind rein resupinate Frichtkörper. Im Mikroskop lsst sich Veluticeps gut anhand der inamyloiden Sporen erkennen, wohingegen die mit Täublingen verwandten „echten“ Schichtpilze amyloide Sporen und anders geformte Zystiden besitzen. Veluticeps abietina ist besser als Columnocystis abietinum bekannt.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Bernicchia, A. & Gorjón, S. P. ( 2010): Corticiaceae s.l. - Fungi Europaei Vol. 12: 713-714;
Breitenbach J. & Kränzlin F. (1986): Pilze der Schweiz Band 2. Nichtblätterpilze. Mykologia, Luzern, 416 pp.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch