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Stephensia bombycina (Vittad.) Tul. 1845

Systematik: Ascomycota > Pezizales > Pyronemataceae

Deutscher Name: Gelbe Seidentrüffel

Vorkommen:
Die hier beschriebenen Vorkommen sind die bayerischen Erstnachweise.
Die aktuelle Verbreitung in Deutschland und Bayern ist bislang noch ungenügend erforscht. In Südeuropa verbreitet in luftfeuchten Gebieten mit Laubmischwäldern z. B. bei Linde von Juni bis November in verschiedensten Höhenstufen.

Vorkommen am Ammersee:
Die ersten Nachweise stammen aus dem Jahr 2013 und deuten eine relativ weite Verbreitung in der Region an. Die Funde stammen aus Laubgebüschen verschiedenster Strukturen, wie sie z. B. auch in Gärten vorkommen können.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper rundlich mit fein wollig-seidiger Oberflächenstruktur.
Der Durchmesser beträgt 0,5 bis 2,5 cm.
Fleisch fest, weißlich mit hellgelblicher, typisch mäandrierender Innenstruktur.
Geruch bei Reife sehr intensiv nach altem Camembert oder gekochtem Blumenkohl.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen hyalin, fast glatt in Wasser, rundlich (16) 20-28 µm.

Bemerkungen:
Hypogäen (= unterirdisch entwickelte Fruchtkörper von Pilzen) sind ohne Hilfe von Trüffelhunden nur sehr schwer bzw. zufällig aufzufinden. Daher ist das Wissen um die Verbreitung von Pilzarten dieser Gruppe noch gering. Tiere, wie z. B. Hunde und Schweine haben einen deutlich besseren Geruchssinn als Menschen und können reife Trüffeln in bis zu einhundert Meter Entfernung wahrnehmen. Die Duftstoffe haben diese Pilze entwickelt, damit sie von Tieren gefunden und gefressen werden, um sich von diesen verbreiten zu lassen. Die Sporen müssen also ebenfalls an eine Magen-Darmpassage angepasst sein. Diese Evolutionsschritte von ehemals oberirdisch wachsenden Pilzarten bis unter die schützende Erde haben mehr als 200 Arten unterschiedlichster Ordnungen, Familien und Gattungen vollzogen.

Autor: Peter Karasch

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Funghi Ipogei D‘Europa, Montecchi & Sarasini 2000: 189-190.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Sporen

    Foto: Peter Karasch