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Ramaria gracilis (Pers. : Fr.) Quél. 1888

Synonyme: Clavaria fragilis var. gracilis (Pers. : Fr.) Duby 1830 , Clavaria fragrantissima G.F. Atk. 1908 , Clavaria gracilis Pers. 1797 , Clavariella gracilis (Pers.: Fr.) P. Karst. 1881 , Merisma gracilis (Pers. : Fr.) Sprengel 1827 , Ramaria palmata (Pers.) Donk 1933

Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Gomphaceae

Deutscher Name: Zierliche Koralle

Vorkommen:
in der Nadelstreu und an umliegenden vermodernden Ästchen unter Fichten (Picea), gelegentlich unter Kiefern (Pinus) wachsend, selten auch in die Laubstreu von Buchen (Fagus) übergehend.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 52 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper bis 7 (12) cm hoch und 5 cm breit; Strunk fein, zylindrisch bis schwach konisch verbreitet, gerade bis verbogen, gelegentlich mit dem Nebenfruchtkörper verwachsen, weiß, im Alter creme bis creme-ocker, häufig mit Substratteilen verwachsen; mit weißem, filzigem Basalmycel, unten mit deutlich auslaufenden weißen bis cremefarbenen Rhizomorphen.. Äste zart, verbogen, mehrfach kurz verzweigt, seltener gerade aufwärtsstrebend, Astgabelungen abgerundet, Astenden mehrfach spitz bis dornartig verbogen, manchmal fast kammartig; Astfarben frisch weiß bis hell cremefarben, im Alter von der Basis aufwärts hell creme-ocker, selten im unteren Bereich mit zartem fleischfarbenem Ton; Astenden den Ästen gleichfarben. Fleisch weißlich, elastisch; Geruch nach Anis, manchmal erst bei Wärme hervortretend; Geschmack bitterlich.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4,8–8 x 2,8–4,2 µm, im Profil ellipsoid bis breit ellipsoid, teilweise etwas gebuckelt, fast glatt bis rau; cyanophil, mit deutlich warzig-wulstigem Ornament.
Basidien 30–45 x 5–7 µm, keulig, mit Schnallen, 4-sporig. Hyphen dimitisch, bis 18 µm im Durchmesser, glatt, ± hyalin, am Rand dünnwandig, ampulliforme Septenübergänge vorhanden, mit Schnallen; untermischt mit skelettisierten Hyphen, diese mit bis zu 2 µm dicken Wänden, bisweilen verzweigt, daneben auch vereinzelte Skeletthyphe. Rhizomorphen dimitisch; in der äußeren Schicht mit Skeletthyphen und rosettenförmigen Kristallaggregaten; in der Tiefe glatte, dünnwandige Hyphen, bis 6 µm im Durchmesser, ± hyalin, mit Schnallen und Thrombopleren, ampulliforme Septenübergänge häufig.

Bemerkungen:
Junge, weiß- bis cremefarbene Fruchtkörper von Ramaria suecica, die auch in der Nadelstreu von Fichtenwäldern wächst, können leicht zu Verwechslungen führen. R. suecica hat meist etwas kräftigere Fruchtkörper, die im Alter von der Basis herauf grauviolett färben können, und keinen Anisgeruch. Mikroskopisch hat sie größere Sporen und keine Skeletthyphen. Bei oberflächlicher Betrachtung ist sicherlich auch eine Verwechslung mit Clavulina coralloides oder noch eher mit Ramariopsis kunzei möglich; diese haben jedoch weißes Sporenpulver (bei R. gracilis ist es ocker) und andere Sporen.

Autor: Josef Christan

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Christan 2008, Die Gattung Ramaria in Deutschland, S. 246

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Josef Christan
  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch