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Puccinia hysterium (F. Strauss) Röhl. 1813

Synonyme: Puccinia tragopogonis Corda

Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Pucciniaceae

Deutscher Name: Bocksbart-Rost

Vorkommen:
Frühjahr bis Herbst; in Deutschland zerstreut auf Bocksbart (Tragopogon).

Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet selten auf dem Orientalischen Bocksbart (Tragopogon orientalis). Vermutlich kommt der Pilz zerstreut vor.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden auf Bocksbart (Tragopogon) an gelblichen Verfärbungen auf der Blattoberseite die Spermogonien gebildet. Die orangefarbenen Aecien werden kreisförmig darum ausgebildet und finden sich meist auf der Blattunterseite. Sie haben eine Pseudoperidie die becherförmig ausgebildet und am Rand stark zerschlitzt ist. Die Lager sind auf der Blattfläche meist in großer Zahl verteilt. Im Sommer werden die dunkelbraunen, etwas festen, länglichen, lange von der Epidermis bedeckt bleibenden Telien an den Blättern und am Stängel gebildet. Darin finden sich dann selten auch vereinzelten Uredosporen.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Aeciosporen kugelig, polygonal bis ellipsoidisch, 20-25 x 16-19 µm, Wand ca. 2 µm dick, farblos, gleichmäßig feinwarzig. Uredosporen kugelig, 17-25 x 11-20 µm, Wand hellbraun, stachelig, nur sehr selten gebildet. Teliosporen 2-zellig, seltener auch 1-zellig, breit ellipsoidisch, 24-48 x 20-35 µm, beidendig gerundet, zwischen den Zellen leicht eingeschnürt, am Ende mit nur sehr kleiner Papille, Stiel kurz und farblos.

Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.
Es gibt eine weitere Art auf Bocksbart, die allerdings einen verkürzten Entwicklungsgang vollführt. Puccinia brachycyclica E. Fisch. bildet nur Spermogonien und Telien aus und wird selten gefunden.

Autor: Julia Kruse

Quelle / Literatur:
Gäumann (1959): 1127f

  • Detailansicht

    Foto: Julia Kruse
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Julia Kruse