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Puccinia retifera Lindr. 1902

Synonyme: Puccinia graminis ssp. graminicola Z. Urb.

Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Pucciniaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Frühjahr bis Herbst; in Deutschland verbreitet auf verschiedenen Arten der Gattung Kälberkropf (Chaerophyllum).

Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet bisher nur auf dem Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum). Mit weiteren Funden, auch auf anderen Kälberkropf-Arten ist zu rechnen.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden auf dem Haplontenwirt an gelblichen bis rötlichen Verfärbungen auf der Oberseite der Blätter unter der Epidermis die Spermogonien gebildet. Die orangefarbenen Aecien sind pustelförmig und meist im Blattgewebe versenkt. Sie verursachen an Blättern, Stielen und Blattstielen Hypertrophien. Im Sommer werden die Uredien ausgebildet. Sie befinden sich blattunterseits, sind relativ klein, rundlich, stäubend, zimtbraun und auf gelben Flecken ausgebildet. Darauf folgt die Ausbildung der dunkel- bis schwarzbraunen, meist zahlreich vorhandenen, früh freien und stäubenden Telien auf der Blattunterseite und Blattstielen.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Aeciosporen polyedrisch-gerundet, 19-30 x 17-21 µm, Wand relativ gleichmäßig 1 µm dick, farblos, feinwarzig. Uredosporen rundlich, eiförmig oder ellipsoidisch, 18-25 x 17-21 µm, Wand blass gelblich, 2,5-3 µm dick, locker stachelwarzig. Teliosporen 2-zellig, breit ellipsoidisch, 26-36 x 19-24 µm, netzig ornamentiert.

Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.

Autor: Julia Kruse

Quelle / Literatur:
Gäumann (1959): 983ff

  • Detailansicht

    Foto: Julia Kruse
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Julia Kruse