Startseite

Pluteus pouzarianus Singer 1938

Synonyme: Pluteus pouzarianus var. albus Bonnard

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Pluteaceae

Deutscher Name: Fichten-Dachpilz

Vorkommen:
Ziemlich häufig auf Strünken in Nadelwäldern, auf vergrabenem Holz und auf Sägemehl, allgemein verbreitet, bis vor wenigen Jahren meist nicht von Pluteus cervinus unterschieden.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 16 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 50-100 mm breit, jung halbkugelig bis kugelig, dann glockig bis konvex, zuletzt abgeflacht mit leicht gebuckeltem Scheitel, mitunter etwas wellig verbogen, glatt bis sehr fein radialfaserig, matt oder etwas seidig glänzend, am Scheitel mitunter auch schwach schuppig, ocker- bis rotbraun oder schwarzbraun, mit oft dunklerer bis fast schwarzer Mitte, am Rand scharf und glatt, dünnfleischig.
Lamellen jung weiß, dann graulich bis fleischrosa, ziemlich breit, dichtstehend, um den Stiel meist frei, selten etwas angewachsen, Lamellenschneide glatt oder fein weißflockig.
Stiel 5-9 cm lang und 7-20 mm dick, zylindrisch mit schwach verdicktem Grund, voll, steif, berindet und etwas brüchig, glatt bis schwach längsstreifig und auf weißlichem Grund etwas graulich längs überfasert.
Fleisch weiß, mit schwach rettich- bis kartoffelartigem Geruch und mildem bis leicht bitterem, rettichartigem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,3-10 x 5,5-7 µm, breit elliptisch, glatt, hell rosagrau.
Sporenpulver ockerrötlich.
Basidien 4-sporig und am Grund meist mit Schnallen.
Cheilozystiden keulig, meist dünnwandig und ohne Haken, Pleurozystiden dickwandig und mit meist 3-4 unregelmäßigen Hörnern.
Hutdeckschicht aus parallel liegenden, spindeligen bis keulig endigenden Hyphen bestehend. Septen fast immer mit kleinen, rundlichen Schnallen.

Bemerkungen:
Erscheint zur gleichen Jahreszeit wie Pluteus cervinus und lässt sich nur mikroskopisch an den zahlreichen rundlichen Schnallen vor allem am Grund der spindeligen Endzellen der Hutdeckschicht sicher unterscheiden. Ein weiteres Indiz ist das häufigere Vorkommen von P. cervinus auf Laubholz.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 120;
Heilmann-Clausen in Funga Nordica, 1. Aufl., Pluteus, S. 336f.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 2, Nr. 97.22, S. 544f.;
Vellinga in Fl. Agaric. Neerl., Bd. 2, Pluteaceae, S. 35.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch