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Pholiota jahnii Tjall.- Beuk. & Bas 1986

Synonyme: Pholiota muelleri (Fr.) P.D. Orton ss. M.M. Moser, Romagn.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae

Deutscher Name: Pinsel-Schüppling

Vorkommen:
Im Spätherbst in meist großen, reichhütigen, bis ca. 30 cm breiten und recht auffälligen Büscheln in Laubwäldern, oft scheinbar auf Laubstreu oder zwischen Kräutern, aber stets vergrabenen Laubholz-Wurzeln aufsitzend.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 15 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 65 mm breit, breit kegelig mit ziemlich spitzem Scheitel, später flach mit breitem, niedrigem Buckel und lange eingerolltem, alt etwas einreißendem und bald trockenem Rand, mitunter feucht gegen den Rand ca. 2 mm breit etwas durchscheinend gerieft, Huthaut etwas überstehend. Farbe hell schwefel-zitronengelb, am Scheitel mehr ockergelb, mit satt rotbraunen, schleimigen und in einer dicken, gallertigen Deckschicht eingebetteten, abwischbaren und in schwarzbraune und sehr spitz dreieckige, aufgerichtete Enden auslaufenden Schüppchen bedeckt, jung am Rand auch mit spärlichen, ockergelben Velumfetzen am Rand, ziemlich dickfleischig.
Lamellen jung blass gelblich bis lebhaft gelb oder hell tonfarben und lange so bleibend oder alt mehr olivgelb, am Stiel gerade angewachsen oder etwas ausgebuchtet und mit einem kurzen Zahn herablaufend, auffallend schmal, dünn und sehr dichtstehend, bis 28 x 4 mm, mit bis zu 7 Zwischenlamellen, am Hutrand mit 19 bis zu 28 Lamellen pro cm, Schneide gleichfarbig und glatt.
Stiel 4-16 cm lang und an der Spitze bis 11, am Grund bis 7 mm dick, meist sehr lang und schlank, zylindrisch mit etwas erweiterter und flachgedrückter Spitze, ohne Ring, gegen den Grund allmählich verjüngt und mit den Nachbarstielen büschelig verwachsen, hellgelb mit schwach faseriger Spitze, abwärts stark gelb wollig-faserig bis sparrig umgerollt-schuppig, Schüppchen zunehmend bräunend.
Fleisch: feucht blass, trocken lebhafter gelb, in der unteren Stielhälfte im Schnitt kräftig glänzend chromgelb, gegen den Grund sehr zäh und fest werdend, geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5-6 x 3-3,5 µm, aber auch 6(-8) x 3,5-4,5 µm, elliptisch bis schwach bohnenförmig, glatt, im Mikroskop sehr hell erscheinend.
Mit rundlich-keuligen Zystiden.

Bemerkungen:
Von ähnlichen Arten mit schmierigen, aber nicht schleimigem, schuppigem Hut durch ockerorangefarbene Hutfarbe und die aufgerichteten spitzen Schüppchen unterschieden.
Die nächst ähnliche Pholiota lucifera ist mehr gelb, hat flüchtige, nicht spitz aufgerichtete Schüppchen und wächst meist außerhalb von Wäldern.
Die bei Breitenbach/Kränzlin, Bd. 4, Nr. 428 abgebildete Sippe entspricht nicht Pholiota muelleri im Sinne von Jahn; es handelt sich eher um eine Form von Pholiota squarrosa.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Holec, Libri Botanici 20, S. 58ff.;
Jacobsson in Funga Nordica, 1. Aufl., Pholiota, S. 841;
Jahn, Westf. Pilzbr., Bd. 11, S. 39ff. (als Pholiota muelleri);
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 65.3, S. 522f.

  • Detailansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner