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Melanoleuca brevipes (Bull. : Fr.) Pat. 1900

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae

Deutscher Name: Kurzstieliger Weichritterling

Vorkommen:
Im Frühjahr von April bis Juni, selten später im Jahr, vornehmlich in Auwäldern, seltener bei Grauerlen (Alnus incana).

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur ein Fundnachweis.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 6 bis 7, selten bis 15 cm breit, scheibenförmig, mitunter etwas eingetieft, am Scheitel wieder erhoben oder mit Buckel, Rand herabgebogen und kurz eingeschlagen oder gerade abstehend, Oberfläche teils stumpf samtig und etwas eingewachsen faserig-filzig oder glatt, glänzend oder etwas fettig wirkend, kaum richtig bereift, Huthaut auf etwa 1/2 abziehbar, Rand oft etwas gekerbt, graubraun, feucht auch satter braun oder mit porphyrbraunem Mischton, trocken mausgrau.
Lamellen gedrängt, kurz ausgerandet bis breit angewachsen und sogar herablaufend, ca. 0,5 cm breit, hell grauocker mit dunklerer, welliger Schneide, jung auch weißlich, mit zunehmendem Alter grau mit ockerlichem, fleischfarbenem, selten auch violettlich reflektierendem Mischton.
Stiel 3-5 cm lang und 0,8-1,4 cm breit, zylindrisch, am Grund keulig, zwiebelig bis knollig verdickt, kürzer als der Hutdurchmesser, oft nur halb so lang, längsriefig und fein faserig, aber nicht bereift, höchstens mit silbrigem Reflex an der Stielspitze, wie der Hut graubraun gefärbt, oben teilweise mit violettlich-grauem Schein.
Fleisch im Hut dünn, weiß, über den Lamellen grau und wässerig, im Stiel längsfaserig, bräunlich bis rötlich-ocker oder bräunlich marmoriert, gegen den Stielgrund dunkler braun, mit herbem bis muffigem Geruch und etwas bitter zusammenziehendem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (8-) 8,5-9 (-10) x 5-5,5(-6,5) µm, elliptisch, mit isolierten, amyloiden Warzen, Sporenstaub weiß.
Cheilozystiden meist außerordentlich spärlich und schwer zu finden, durch eine Querwand zweiteilig, unten oft bauchig, Halsteil brennhaarartig dünn, teilweise mit starken Kristallauflagerungen. Stielzystiden ähnlich, mit keulenförmigen Gebilden untermischt.

Bemerkungen:
Die Art ist nicht selten, wird aber oft verkannt. Der kurze Stiel, das Wachstum im Frühjahr, die jung rein weißen, beim Trocknen charakteristisch grau verfärbenden Blätter und die sehr spärlichen, brennhaarförmigen und oft zweiteiligen Cheilozystiden sowie die länglich-elliptischen Sporen sind gute Kennzeichen.
Ähnliche Arten: Melanoleuca turrita unterscheidet sich nach Stangl durch auch jung deutlicher graue Lamellen und etwa die Länge des Hutdurchmessers erreichenden Stiel.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Bresinsky/Stangl, Z. Mykol., Bd. 43, S. 150;
Fontenla et al. in Fungi non delineati, Bd. 25; S. 22ff.;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 390;
Vesterholt in Funga Nordica, 1. Aufl., Melanoleuca, S. 349.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch