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Cystolepiota hetieri (Boud.) Singer 1973

Synonyme: Cystoderma hetieri (Boud.) Singer , Cystolepiota hetieriana (Locq.) Singer , Cystolepiota langei (Locq.) Bon non ss. Knuds., Lepiota granulosa var. rufescens (Berk. & Broome) Sacc. , Lepiota hetieri Boud. , Lepiota rufescens (Berk. & Broome) L.E. Lange non ss. Huijsman

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Agaricaceae

Deutscher Name: Rötender Mehlschirmling

Vorkommen:
Im Sommer und Herbst einzeln oder gesellig, mitunter fast büschelig an feuchten, humusreichen Ruderalstellen, Weg- und Straßenrändern und meist an stickstoffreichen Plätzen zusammen mit Brennesseln (Urtica), ziemlich selten.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1 (Karte 863), in Deutschland in Hessen und im Saarland sehr zerstreut; sonst selten. In Bayern fast nur im Jungmoränengebiet. Die Karte enthält auch die Fundorte der sicher zu Unrecht synonymisierten Cystolepiota adulterina. Die südbayerischen Fundorte dürften sich wohl überwiegend auf die letztgenannte Sippe beziehen.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-4 cm breit, jung kugelig bis halbkugelig, später konvex bis flach mit lange eingerolltem Rand, alt auch breit gewölbt und dann sehr breit und stumpf gebuckelt, auf weißer Grundfarbe mit konzentrischen, kegeligen, weißlichen bis hellbraunen, abwischbaren und vergänglichen mehlig-körnigen Flöckchen besetzt, alt verkahlend und an Druckstellen und besonders am Randsaum rosabräunlich bis rostbraun oder ziegelrot fleckend, alt oft gänzlich ziegelrot, am Rand lang mit weißlichen Velumresten behangen, im Kern dick-, gegen den Rand dünnfleischig.
Lamellen lang vom flockigen Velum verdeckt, jung weißlich-creme, dann ziemlich satt cremefarben, sehr dichtstehend, ziemlich schmal, bis 4 mm breit bei 12 mm Länge, am Hutrand mit bis ca. 22 Lamellen pro cm, um den Stiel frei, Schneide gleichfarbig und glatt, alt rostbraun werdend.
Stiel 3-6 cm lang und 3-5 mm, am Grund 7-9 mm dick, zylindrisch, voll, brüchig und starr, alt auch hohl werdend, am Grund mitunter etwas verbreitert oder keulig-knollig verdickt, jung rein weiß, dann ziemlich stark hell rostbraun fleckig, über der Ringzone weißlich und glatt oder etwas faserig, abwärts mit leicht abwischbarem, körnig- bis wollig-flockigem Überzug;.
Fleisch weiß, an Druckstellen und im Schnitt fleckenweise rötend, gegen den Grund lebhaft rotbräunlich, mehr oder weniger geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5-6,5 x 2-2,7 µ, zylindrisch bis schwach würstchenförmig, mit seitlichem Apiculus, farblos und glatt, mit Jod nicht verfärbend.
Sporenpulver cremegelb.
Cheilozystiden spärlich, flaschenförmig bis spindelig, oft an der Spitze mit Anhängsel, teilweise etwas moniliform, 20-35 x 5-10 µ, meist von den Basidien verdeckt.

Bemerkungen:
Die Art ist aufgrund des gedrungenen Wuchses, der typischen Cheilozystiden und des stark flockig-körnigen Überzuges besonders am Stiel gut von der viel größeren Cystolepiota adulterina zu unterscheiden.
Die Synonymisierung von Cystolepiota hetieri und adulterina nach Krieglsteiner ist nicht nachvollziehbar; beide Arten unterscheiden sich im Aussehen schon im Gelände ganz erheblich.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: V

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 210.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner