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Cortinarius saginus (Fr.) Fr. 1838 ss. CFP, FN

Synonyme: Cortinarius subtriumphans Rob. Henry ex P.D. Orton , Cortinarius subvalidus Rob. Henry

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Geschmückter Schleimkopf

Vorkommen:
Gesellig und meist Reihen bildend in feuchten, oft grasigen Fichtenwäldern; seltener auch unter Weißtannen (Abies alba). In montanen Lagen des Alpenvorlandes ziemlich verbreitet.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 794), in Deutschland in der nördlichen Landeshälfte fehlend, im Süden im Schwarzwald, in der nordöstlichen Schwäbischen Alb, in Bayern verbreitet im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Berchtesgaden, vereinzelt im Rottal, im unteren Bayerischen Wald, in der Oberpfalz und in Oberfranken.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 75 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5 bis 8, selten bis 12 cm breit, jung mehr oder weniger geschlossen kugelig, später konvex, auch alt kaum flach werdend, mit schmalem, bald eingerolltem Randsaum, ziemlich dickfleischig, stark schleimig, satt ockerbraun, am Scheitel ziemlich dunkel und auffallend gesprenkelt, Randzone auch etwas radialfaserig.
Lamellen jung blass tonfarben, später hell rostbraun, um den Stiel ausgebuchtet, ziemlich schmal, bis 7 mm hoch bei 10 mm Hutfleischdicke, dünn und mäßig dichtstehend, Schneide heller und fein schartig, mehr oder weniger gerade verlaufend, aber um den Stiel bauchig vorstehend, an der Hutkante etwas sichelig.
Stiel bis 85 mm lang und an der Spitze bis 18, am Grund bis 19 mm dick, ziemlich lang, zylindrisch mit etwas erweiterter, weißer, kahler Spitze und wenig verbreiterter, abgestutzter Basis, unterhalb der von der reichlichen, weißen Cortina gebildeten Ringzone bis zum Grund vom dunkel ockerbraunen Velum mehrmals gestiefelt.
Fleisch weiß, im Stielkern etwas bräunend, mit kräftigem, gebäckartigem Geruch, mit wässriger Zone über den Lamellen.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen bis 13 x 5,6 µm, nach Moser 9-11 x 5-6 µm, auch unter Immersion nur fein punktiert, oft auch kürzer. Zystiden nicht beobachtet.

Bemerkungen:
Eine leicht kenntliche Art; die von den übrigen Vertretern der Sektion durch die lebhaften, warmen Farben, kräftiges, wolliges, gürtelartiges Velum und den Standort im Fichtenwald unterschieden ist.
Der Geschmückte Schleimkopf wurde von den Mykologen lange Zeit unterschiedlich interpretiert. So hielt sie J. Schäffer für Cortinarius triumphans; Moser führt sie in seiner Monographie als Cortinarius subtriumphans Rob. Henry und auch Ricken deutete sie als Cortinarius triumphans Fr. In der Interpretation Mosers in der Kleinen Kryptogamenflora wurde die Art Ende der Dreißigerjahre von Henry als Cortinarius subvalidus beschrieben. Nach Moser/Jülich (Farbatlas der Basidiomyceten) lautet der korrekte Name für diese Art nun Cortinarius saginus Fr.. Diese Deutung wirft jedoch erhebliche nomenklatorische Probleme auf, da Cortinarius saginus Fr. als Typusart der früheren Gattung Phlegmacium gilt und damit zwangsläufig auch der Sektion Phlegmacium angehören müßte. Bei der anscheinend auf Moser zurückgehenden Interpretation des Cortinarius triumphans als Cortinarius saginus wäre die Gattungsbezeichnung Phlegmacium nicht mehr haltbar.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 01;
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. IV, Nr. 159;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 162;
Ricken, Die Blätterpilze, Tf. 41,2;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 10 (als Cortinarius saginus).

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner