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Cortinarius glandicolor (Fr.) Fr. 1838

Synonyme: Agaricus gentilis var. glandicolor Fr. , Cortinarius brunneus var. glandicolor (Fr.) H. Lindstr. & Melot

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Gesellig in feuchten, moosigen Fichtenwäldern; oft zusammen mit typischem Cortinarius brunneus.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 570), in ganz Deutschland zerstreut, aber weiten Gebieten fehlend. In Bayern vereinzelt an der Naab, im unteren bayerischen Wald und zwischen Lech und Salzach.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 15 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 45 mm breit, kegelig-glockig, alt auch breit konvex und fast immer mit deutlichem, rundem Buckel, hygrophan, trocken stumpf rehbraun, feucht dunkel umbra mit etwas kastanienbraunem Scheitel und dunkel rehbraunem, schwach seidig überfasertem Rand, sonst kahl und matt mit dünnem, oft gekerbtem Randsaum, dünnfleischig.
Lamellen ziemlich dunkel rostbraun, etwas entfernt, am Hutrand mit bis zu 10 Lamellen pro cm, davon 3 durchgehend, ziemlich breit, bis 14 mm lang und 6 mm breit, um den Stiel wenig und breit ausgebuchtet, oft etwas herablaufend, Schneide entweder gleichfarbig, glatt und scharf oder stumpf und stark weißflockig (aus dem gleichen Myzel).
Stiel bis 8 cm lang und an der Spitze 5-8, am Grund 6-9 mm dick, zylindrisch, lang und schlank, trocken weißlich, feucht bräunlich und weiß längsseidig glänzend, mit einer schwachen und unvollständigen, weißen Gürtelzone im unteren Stieldrittel und flüchtiger Cortina, am Grund schwach angeschwollen, aber nicht keulig.
Fleisch blassbraun, mit schwachem, erdartigem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,5-10,5 x 6-6,5 µm, breit elliptisch, mäßig warzig.

Bemerkungen:
Der Pilz ist Cortinarius brunneus recht ähnlich, hat aber einen viel schlankeren und nicht keuligen Stiel. Mikroskopisch ist er von Cortinarius brunneus nicht zu unterscheiden. Häufig kommen beide Arten zusammen am gleichen Standort vor und sind dann makroskopisch auch gut auseinanderzuhalten.
Arnold kommt aufgrund seiner Studien und anhand der Originalnotizen von Fries zu dem Schluß, dass es sich bei der von Fries als glandicolor bezeichneten Sippe um eine noch innerhalb des Variationsspielraums von Cortinarius brunneus liegende Erscheinungsform handelt und gesteht deshalb Cortinarius glandicolor ss. Fries allenfalls den Rang einer Form zu.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Arnold, Telamonia, Libri Botanici 7, S. 93ff.;
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. B 35;
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. IV, S. 296;
Schmid-Heckel, Ber. Bayer. Bot. Ges., Bd. 58, S. 233.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner