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Cortinarius delibutus Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Blaublättriger Schleimfuß

Vorkommen:
Ziemlich verbreitet und oft gesellig in Laub- und Nadelwäldern, gerne bei Birken (Betula), aber auch unter Buchen (Fagus sylvatica), Zitterpappeln (Populus tremula) und gelegentlich auch im reinen Fichtenwald (Picea abies).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 530), in den gut kartierten Gebieten in ganz Deutschland verbreitet; fehlt aber in Bayern im Tertiärhügelland, im westlichen Mittelfranken und großen Teilen der ostbayerischen Kristallingebirge.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 187 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4-6 cm, selten bis 10 cm breit, jung halbkugelig bis glockig, dann gewölbt bis fast flach und oft mit breitem, stumpfem Buckel, anfangs blass- bis strohgelb, dann am Scheitel mehr orangegelb, seltener auch leicht olivlich, glatt und kahl, jung sehr schleimig, trocken auch etwas seidig-faserig.
Lamellen jung bläulich-lila, dann blass zimtfarben, mäßig dichtstehend, am Stiel breit angewachsen und wenig ausgebuchtet, mit schwach gezähnelter bis flockiger Schneide.
Stiel 5-8 cm lang und 5-15 mm dick, weißlich mit blass bläulicher Spitze, unter der schwachen Cortina mit mehreren gelblichen, etwas klebrigen, bald eintrocknenden Zonen, meist zylindrisch mit schwach keuligem Grund, alt hohl werdend.
Fleisch jung im Hut weiß, in der Stielspitze schmutzig grau, in der Stielbasis etwas gelbgrau, alt mehr oder weniger holzgelb verfärbend, geruchlos und mild, alt auch schwach bitter.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9 x 5-7 µm, punktiert bis mäßig warzig, fast rundlich.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius varius hat einen meist mehr keuligen und weißflockigen, stets trockenen Stiel und ist auf dem Scheitel lebhafter gefärbt.
Cortinarius illibatus hat von frühester Jugend an tonblasse, niemals bläuliche Lamellen und ist vielleicht nur eine Form ohne lila Töne von Cortinarius delibutus.
Mitunter trifft man robuste Fruchtkörper mit olivlichem Beiton auf dem Hut und am Stiel, die, falls der schmierige Stiel übersehen wird, leicht für ein Phlegmacium aus dem Formenkreis um Cortinarius cliduchus gehalten werden können.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. C 11.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch