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Cortinarius cyaneus (Bres.) M.M. Moser 1967

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Dunkelblauer Schleimkopf

Vorkommen:
Sehr selten in Laubwäldern, bei Eichen (Quercus) und Hainbuchen (Carpinus betulus); meist einzeln und oft über viele Jahre ausbleibend. Die Art kommt selten um den Ammersee bei Weßling und im Seeholz vor, wurde aber dort seit vielen Jahren nicht mehr gesehen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 524), sehr selten im Saarland, am Main, Neckar und an der oberen Donau.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, seit 1977 nicht mehr beobachtet.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 10 cm breit, jung breit halbkugelig mit verflachtem Scheitel, am lang eingerollten Rand der Knolle aufsitzend, später breit konvex. Hutfarbe jung grauviolett, blaugrau, alt vom Rand her kartonbraun werdend und sehr auffallend radial geflammt-marmoriert, etwas nach Rotbraun entfärbend, aber Randzone lange lila bleibend, bald trocken und dann blauviolett überreift, ziemlich dickfleischig, am Scheitel mitunter mit weißen, häutigen Velumresten.
Lamellen jung wässrig blaulila, bald blass rostfarben bis milchkaffeebraun, Rand und Schneide lange lila bleibend, um den Stiel schmal und tief ausgebuchtet, an der Hutkante sichelförmig eingerollt und spitz, dünn und ziemlich dichtstehend, mäßig breit, ca. 6 mm hoch, mit bis zu 5 Zwischenlamellen, Flächen glatt, Schneide deutlich ausgefressen-gesägt und etwas heller, aber nicht so auffallend flockig wie bei Cortinarius coerulescens.
Stiel bis 55 mm lang und an der Spitze bis 19, Knolle bis 42 mm dick, kurz und gedrungen, mit reichlicher, blassvioletter Cortina, Knolle sehr breit und kräftig gerandet, am Knollenrand stark vom weißen, häutigen Velum gesäumt, Velum mit bis zu 1 cm emporstehenden, eingerissenen, häutigen Lappen, diese außen etwas ockerlich verfärbend. Stielfleisch, Cortina und oberer Knollenrand kräftig lila.
Fleisch weißlich, über den Lamellen und in der Stielrinde lila, in der Stielspitze aber nicht durchgefärbt. Geruch gebäckartig bis schärflich, ähnlich Cortinarius splendens, Geschmack mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10 x 6 µm, zitronenförmig, grob warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Hutfleisch rotbraun mit gelblichem Rand, auf der Huthaut schwach bräunend, fast negativ. Lugol im Fleisch und auf der Huthaut negativ, Phenol im Fleisch negativ.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius mairei hat graue Lamellen, einen helleren Hut und wächst meist in Laubwäldern. Cortinarius coerulescens ist blasser gefärbt und hat meist deutliche Velumreste auf dem Scheitel.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Bresadola, Iconographia Mycologica, Tf. 653;
Moser-Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 56.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner