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Cortinarius cinnabarinus Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Zinnoberroter Wasserkopf

Vorkommen:
Ab September in Laubwäldern zwischen moderigem Laub, meist bei Rotbuchen (Fagus sylvatica), seltener auch unter Eichen (Quercus) und Hainbuchen (Carpinus betulus), weit verbreitet, aber insgesamt ziemlich selten.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, stark im Rückgang.
In unserer Datenbank gibt es 26 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-5 cm breit, halbkugelig, dann stumpf glockig oder kegelig bis flacher gewölbt, auch gebuckelt, oft verbogen, hygrophan, feucht dunkelrot mit rotbraunem Einschlag, schmutzig blutrot, trocken leuchtend zinnoberrot, auch lebhaft zinnoberorange, Mitte bisweilen dunkler, kahl mit hellerem, seidig faserigem, manchmal auch schuppigem, jung eingebogenem bis leicht eingerolltem Rand.
Lamellen satt zinnoberrot bis zinnoberorange, von den Sporen dann zinnober-rostbraun, an der unebenen bis scharfen Schneide lange rot bleibend, ausgebuchtet angewachsen, dicklich und leicht entfernt.
Stiel 3-6 cm lang und 5-12 mm dick, mehr oder weniger gleichdick oder etwas keulig, lebhaft zinnoberrot bis -orange, dem Hut gleichfarbig, etwas dunkler längsfaserig, Basis heller rot,
Cortina zinnoberrot, rote Velumreste meist nicht oder nur undeutlich erkennbar.
Fleisch feucht im Hut und Stiel wässrig rot und nur in der Stielrinde zinnober, trocken gänzlich zinnober, im Hut mitunter tonblass mit rötlichem Ton, mit unbedeutendem bis schwach rettichartigem Geruch und mildem bis etwas rettichartigem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-10 x 4,5-5 µm, eiförmig-elliptisch bis kernförmig, mitunter fast zylindrisch, ziemlich deutlich warzig, gelbbraun.
Cheilozystiden in dichten Büscheln, mit orangerotem Inhalt, keulig, lanzettlich bis breit flaschenförmig, 20-35 x 7-12 µm.

Bemerkungen:
An dem lebhaft roten, hygrophanen Hut und dem Standort im Laubwald eindeutig zu erkennen. Einer der am lebhaftesten gefärbten Schleierlinge; in Oberbayern in den letzten Jahren auffallend rückläufig.
Ein Teil der Pigmente der Art, welche die intensive rote Färbung bewirken, kommt auch im roten Velum von Cortinarius buillardii ("Feuerfüßiger" Wasserkopf) und Cortinarius armillatus (Geschmückter Gürtelfuß) vor.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius – Flora Photographica, Tf. C 14;
Moser, Schweiz. Zschr. Pilzk. 52 (9), S. 135.