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Cortinarius calochrous (Pers. : Fr.) Gray 1838 ss. Frøslev & al.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
In Rotbuchenwäldern, meist zwischen tiefem Laub und gerne an feuchteren Stellen; eines der häufigsten Phlegmacien in Kalkbuchenwäldern.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 486), in Deutschland mit Ausnahme der norddeutschen Tiefebene selten bis zerstreut; in den westlichen Landesteilen weitgehend fehlend; häufiger in Baden-Württemberg und Bayern; dort um Coburg; vereinzelt im südlichen Frankenjura, um Regensburg und zwischen Lech und Isar, selten auch zwischen Inn und Salzach; fehlt im Tertiärhügelland und in den ostbayerischen Kristallingebirgen.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 121 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 55 mm breit, jung konvex, dann flach mit etwas umgeschlagenem Rand, Randsaum teilweise hochgeknickt, anfangs lebhaft gelb, etwas bräunlich radial eingewachsen faserig, am Scheitel auch fleckig, jung feucht schmierig, ohne Velumreste.
Lamellen schön blaulila, dann zunehmend zimtlila, sehr hell, mäßig dichtstehend, dünn und mäßig breit, bis 4,5 mm breit bei 22 mm Länge, meist mit 3 bis 5 Zwischenlamellen, um den Stiel breit und wenig ausgebuchtet und mit einem kurzen Zahn herablaufend, Schneide etwas weißlila flockig und ziemlich stark gesägt.
Stiel bis 50 mm lang und an der Spitze bis 10, am Knollenrand bis 25 mm dick, schlank, zylindrisch mit etwas verbreiterter, weißmehliger Spitze, abwärts weiß, von der Cortina überfasert, Knolle kräftig, stark und schräg gerandet.
Fleisch weiß, auch in der Stielspitze, mehr oder weniger geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-10,5 x 5,5-6 µm, mandelförmig, warzig.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch bräunlich, auf der Huthaut kräftig tintenrot.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius parvus ist deutlich kleiner, nur blass ockergelblich gefärbt und hat eine schwächere, mehr braune KOH-Reaktion der Huthaut.
Cortinarius arquatus ist robuster und hat einen stark gelb gefärbten Knollenrand.
Cortinarius subarquatus hat mehr gelbbraunen Hut und ist ebenfalls viel kräftiger.
Cortinarius caesiocortinatus ist robuster, hat mehr gelbbraunen Hut und mehr tonblasse, nur schwach bläulich schimmernde Lamellen; außerdem rundliche Sporen.
Formen mit blauen Farben am Stiel gehören entweder zu Cortinarius haasii oder zur var. caroli.
Die Schreibweise "callochrous" geht auf einen inzwischen berichtigten Druckfehler in Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica zurück und hat leider bereits Eingang in die Fachliteratur (Verbreitungsatlas, Farbtafelwerk Moser-Jülich) gefunden (griech: kalos=schön, chrous=farbig).

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Michael-Hennig-Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. IV, S. 161;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 181;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 53.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch