Startseite

Cortinarius callisteus (Fr.) Fr. 1838

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Rhabarberfüßiger Rauhkopf

Vorkommen:
Selten und meist nur in wenigen Exemplaren in Fichtenwäldern; aber oft über Jahre standorttreu; im Münchner Süden selten; nur im Altmoränengebiet; sonst meist durch den im Kern weißfleischigen Cortinarius tophaceoides ersetzt.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 485), nur in Süddeutschland; in Bayern 1 Fundort im Oberpfälzer Wald; sonst nur im Jungmoränengebiet und in den Alpen zwischen Iller und Chiemgau.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 18 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 80 mm breit, anfangs halbkugelig-konvex, später flach, seltener auch sehr undeutlich gebuckelt, schön orangebraun und gegen den Rand schwefelgelb gestreift, hygrophan, trocken mehr gelblich, am Scheitel fein körnig, etwas faserig, trocken, im Kern dick-, über den Lamellen sehr dünnfleischig.
Lamellen hell gelbbraun, jung mehr holzgelb, alt hell gelbrostig, am Stiel fast gerade angewachsen, dicklich und entfernt, etwas bauchig, ziemlich breit, bis 7 mm breit, Schneide gleichfarbig und wenig uneben.
Stiel bis 8 cm lang und an der Spitze bis 12, am Grund bis 23 mm dick, sehr lang und im Verhältnis zum Hut ziemlich dick, zylindrisch mit allmählich keulig angeschwollenem Grund, hell schwefelgelb, stark überfasert und im Alter rostbraun verfärbend, mit flüchtiger Cortina.
Fleisch hellgelb, in Madenfraßgängen rostbraun, mit starkem, unangenehmem, staubartigem Geruch nach heißem Blech.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-11 x 6,5-8 µm, rundlich, warzig.
Basidien mit gelblichem Inhalt.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Cortinarius speciosissimus hat niemals einen keuligen Stiel, durchgefärbt gelbes Fleisch und einen stets spitz gebuckelten Hut sowie viel dunklere Lamellen.
Cortinarius tophaceoides, der oft mit Cortinarius callisteus synonymisiert wird, hat im Kern weißes Fleisch.
Cortinarius orellanus hat einen dunkleren Hut und einen stets deutlich heller gefärbten, im Kern niemals weißen Stiel.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Brandrud et al., Cortinarius - Flora Photographica, Tf. A 58;
Bresadola, Iconografia Mycologica, Tafel 139.