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Cortinarius aureopulverulentus M.M. Moser 1952

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Goldstaub-Klumpfuß

Vorkommen:
In Fichten-Mischwäldern, aber durchaus auch im reinen Rotbuchenwald auf Kalkboden; gilt als sehr selten, tritt aber in manchen Jahren häufiger auf.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 456), in Deutschland nur im Schwarzwald und an der Donau, an der mittleren Isar und um den Ammersee.

Vorkommen am Ammersee:
Selten, kritische Art.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 27 bis 65 mm breit, jung halbkugelig-konvex bis polsterförmig gewölbt mit eingebogenem Rand, bald flach, später auch leicht schüsselförmig und mit schwachem Buckel, feucht schmierig, jung olivgrau, dann lebhaft ockergelblich bis oliv-gelbbraun mit dunklerem, ockerbraunem Scheitel, gegen den Rand radial eingewachsen faserig und mitunter etwas heller, alt umbra-oliv fleckend, mitunter mit einzelnen gelben Velumresten, meist aber kahl, ziemlich dünnfleischig.
Lamellen hell tonfarben, bald sehr blass wässrig milchkaffeebraun, jung ziemlich breit, dann schmäler, 3 - 6,5 mm breit bei 10-30 mm Länge, um den Stiel jung ausgebuchtet, alt auch herablaufend, am Hutrand mit bis zu 15 Lamellen pro cm, davon 5 durchgehend, Schneide etwas heller, aber fast glatt.
Stiel 30 bis 75 mm lang und an der Spitze 6 bis 9, am Grund bis 16, Knolle 12 bis 22 mm dick, zylindrisch mit gerandeter Knolle, lang und schlank, jung blassviolett und von der Cortina reichlich überfasert, bald vom Grund her gelb verfärbend, alt ziemlich lebhaft, an der Spitze weißmehlig, mitunter auch länger lila bleibend, auf ganzer Länge faserig, am Knollenrand frisch etwas gelb gesäumt, später mehr oder weniger gleichfarbig.
Fleisch gelblichweiß, in der Stielspitze jung blauviolett, alt überall blass gelblich, in der Knolle und unter der Huthaut oft lebhaft gelbstreifig, geruchlos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10,7 (-12) x 7-8 (-9) µm oder 13 x 8 µm, fein warzig, sehr breit elliptisch bis schwach mandel- zitronenförmig, fein punktiert.
Chemische Reaktionen: KOH im Fleisch sofort schön bräunlichrosa, auf der Huthaut lebhaft karminrot (die vielleicht schönste KOH-Reaktion bei Phlegmacien). Lugol im Fleisch der Stielbasis braun mit zitronengelber Umrandung.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Die Art ist innerhalb der Sektion der Coerulescentes durch die kräftige KOH-Reaktion der Huthaut und den am Grund gelb umscheideten Stiel gut festgelegt. Mitunter treten Formen ohne jegliche blaue Farben auf Hut und Lamellen auf, die nur anhand der sehr breit mandelförmigen und sehr großen Sporen sowie der lebhaft roten KOH-Reaktion richtig zugeordnet werden können, zumal die gelbe Umscheidung bald nach dem Einsammeln der Fruchtkörper verschwindet.
Formen aus der Sektion der Calochroi um Cortinarius arquatus sind kräftiger, lebhafter gelb gefärbt und haben nicht die auffallend breiten, mandelförmigen Sporen. Die meisten übrigen ähnlichen Arten haben entweder eine andere KOH-Reaktion oder keine gelb gesäumte Stielknolle.
Der Pilz bildet ein Antibiotikum gegen Staphylococcus aureus.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Garnweidner, Mycol. Bav., Bd. 8, S. 67ff;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 215;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, Cortinarius 58.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch