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Cortinarius atrovirens Kalchbr. 1874

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Cortinariaceae

Deutscher Name: Schwarzgrüner Klumpfuß

Vorkommen:
Mykorrhizapilz der Weißtanne (Abies alba) auf Kalkboden; sehr selten in montanen Nadelwäldern, in Südbayern bisher fast nur in den Alpen und im Vorland oberhalb 700 m Seehöhe beobachtet.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 451) in Deutschland nur aus dem natürlichen Weißtannenareal bekannt, im Schwarzwald ziemlich verbreitet, dagegen in den ostbayerischen Silikatgebirgen völlig fehlend. In Bayern ein Fund nördlich von Regensburg; sonst nur in den Alpen und bei Dietramszell.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 16 cm breit werdend, jung konvex, bald flach, unregelmäßig flatterig gewölbt bis etwas trichterig niedergedrückt, selten auch schüsselförmig, feucht stark schleimig, auf dem Scheitel gleichmäßig dunkel olivgrün, gegen den Rand etwas heller, alt fast gleichmäßig schwarzgrün, kaum radialfaserig, Randzone jung mehr olivgrüngelb ähnlich Cortinarius pseudosulphureus, auffallend dünnfleischig, Randsaum sehr lange eingerollt.

Lamellen jung lebhaft gelbgrün, bald mehr oder weniger gelbrostbraun mit olivgrünem Beiton, ziemlich dichtstehend, am Hutrand mit 15, davon 6 durchgehenden Lamellen pro cm, schmal, um den Stiel fast nicht bis wenig ausgebuchtet, bei 5 cm Länge bis 8 mm breit, Schneide fast glatt, unter dem Binokular stumpf und nicht flockig, lange mit olivgrünem Schein, alt auch dunkler braun- bis schwarzoliv fleckend.

Stiel 50-70, selten bis 100 mm lang und meist 15-20 mm dick, schlank, zylindrisch mit etwas erweiterter Spitze und ziemlich schmaler, aber deutlich gerandeter Knolle, auf lebhaft grüngelbem Grund an der Spitze schön grüngelb flockig, abwärts von der Cortina überfasert, Knollenrand mitunter mit dunkel umbra-olivfarbenem Schleim, Basismyzel lebhaft grüngelb.

Fleisch in allen Teilen lebhaft zitronen- bis grüngelb, gegen den Stielgrund noch dunkler, Geruch stark würzig-stinkend wie bei Cortinarius splendens.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,5-10 x 5,5-6 µm, mandelförmig, mäßig warzig.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut nach einiger Zeit über olivgrüne Töne fast schwarz, im Fleisch satt olivgrün.

Bemerkungen:
Nahe verwandt mit Cortinarius vitellinus und splendens und daher wie diese giftverdächtig; die Giftigkeit der letztgenannten Arten wurde jedoch bisher nicht bewiesen und wird inzwischen in Frage gestellt.
Der Pilz wurde in Bayern von J. Schäffer in den Ammergauer Alpen (Neidernachtal bei Griesen), in den letzten Jahren auch am Spitzingsee (Valepp) beobachtet. Er kommt auch im Karwendelgebirge und in den Bergen zwischen Isar und Walchensee, außerhalb der Alpen auch nördlich des Kirchsees vor und ist oft standorttreu.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 2

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 5, Nr. 189;
Moser, Die Gattung Phlegmacium, S. 303;
Abbildung: Moser/Jülich, Farbatlas der Basidiomyceten, 62;
Flora Photographica B 27.

  • Detailansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
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    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
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