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Coprinellus callinus (M. Lange & A.H. Sm.) Vilgalys, Hopple & Jacq. Johnson

Synonyme: Coprinus callinus M. Lange & A.H. Sm.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Psathyrellaceae

Deutscher Name: Wegrand-Tintling

Vorkommen:
Einzeln bis dichtstehend, manchmal in großer Zahl wachsend; in mit Holzresten durchsetzter Erde, in Blumentöpfen, auf mit Holzhäckseln gemulchten Flächen. Verbreitet, aber nicht häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Nur ein Fund aus Gilching, bepflanzter und gemulchter Gebäuderandstreifen, dort Massenvorkommen, mehrere Tage fruktifizierend.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 1-3 cm breit; dünnhäutig; jung fingerhut- bis glockenförmig, konisch, faltig-rippig, zwischen den Rippen fein weiß faserig-flockig, dadurch körnig bereift erscheinend, später flach ausgebreitet, mit stumpfen, glattem Buckel; Hutrand älter nach oben gebogen bis eingerollt; frisch ockerfarben, Mitte bisweilen etwas rotbräunlich, bald beige bis ± grau verblassend, im Zentrum dunkler, dort meist kreisrund cremeockerlich gezeichnet.
Lamellen am Stiel frei bis angeheftet; weit stehend, gebogen; jung weißgrau mit weißen Schneiden, älter langsam schwarz werdend und zerfließend.
Stiel bis etwa 8 cm lang, 1-2 mm dick; weiß; faserig, auf ganzer Länge fein flaumig-flockig.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (8,0)8,5-10(12) x 5,3-6(7,2)μm; ellipsoid, mit Keimporus, der oft etwas seitlich sitzt.

Bemerkungen:
Verwechslungen sind mit einer Reihe makroskopisch ähnlichen Tintlingen möglich, so mit Coprinellus hiascens, mit schmaleren Sporen und zentralem Keimporus, HDS ohne Sclerocystiden; Coprinellus heterothrix hier sind Hüte mit feinen Velumflöckchen besetzt, die Pileocystiden dickhalsig und schwach kopfig. Zur Abgrenzung ist eine mikroskopische Frischpilzbearbeitung unerlässlich.

Autor: Helmut Grünert

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Besl, H. & Bresinsky, A. (2009): Checkliste der Basidiomycota von Bayern, 179.
Bresinsky, A. (2012): Tintlingsbestimmung mal anders herum, Der Tintling, Heft 3.
Enderle M. & Bender H. (1990): Studien zur Gattung Coprinus in der BRD, Zeitschrift für Mykologie, Band 56(1).
Knudson, H. & Vesterholt, J. (2012): Funga Nordica, 669./ Krieglsteiner, L. (2004): Pilze im Biosphären-Reservat Röhn, Regensburger Mykologische Schriften, Band 12, 231.
Ludwig, E. (2007): Pilzkompendium, Band 2, 93.22.
Uljé, C.B. (2005): Coprinus, Flora Agaricina Neerlandica, Vol.6, 46.