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Colloderma oculatum (C. Lippert) G. Lister

Systematik: Myxogastrea > Stemonitales > Stemonitidaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Weltweit verbreitet, in Deutschland aber bisher nur selten beobachtet, vorwiegend auf mit Moosen oder Algen bewachsenen Stämmen, fast ausschließlich im Spätherbst erscheinend. Der Fund aus dem Schönwald stammt aus einer Kultur.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, bisher aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) einzeln oder in kleinen Gruppen wachsend, mitunter dicht gedrängt, polsterförmig, sitzend, gelegentlich auch kurze Plasmodiocarpien bildend, 0,3-1,2 mm im Durchmesser, anfangs in eine gallertige, farblose Hülle eingebettet, dunkel oliv- bis schwarzbraun, mehr oder weniger glänzend, nach dem Schwinden der äußeren Peridienschicht blaugrün bis blauviolett irisierend, einer unauffälligen, am Grund der Sporocarpien mitunter faltig aufgeworfenen oder selten einen sockelartigen Stiel vortäuschenden Unterschicht (Hypothallus) entspringend.
Peridie doppelt, äußere Lage frisch oder nach Befeuchten gallertig, trocken schwindend und hornartig verfestigt, dunkel olivbraun, mitunter dunkel körnig, bei Regen oft weggeschwemmt, innere Lage häutig, dauerhaft, blaugrün, violett oder silbrig schimmernd.
Capillitium strahlenförmig vom Grund der Sporocarpien zur Peridie verlaufend, mehr oder weniger netzartig verzweigt und in freie Spitzen auslaufend, farblos bis dunkelbraun.
Plasmodium braun bis schwarz

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen meist 11-12 µm, dunkel- bis schwarzbraun, feinstachelig.
Capillitiumfäden 2 bis 4 µm im Durchmesser, teilweise oder ganz mit einer dunklen Umhüllung oder mit dunklen Körnchen besetzt.

Bemerkungen:
Die Art ist im frischen Zustand durch die in einer farblosen, gallertigen Schicht eingebetteten, erst weißlichen, dann über gelblich zu dunkelbraun bis fast schwarz färbenden Fruchtkörper charakterisiert; ausgereifte Fruchtkörper mit blau irisierendem Glanz können mit Arten der Gattung Diacheopsis verwechselt werden.
Merkmale nach Neubert, verändert.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Neubert & al. (2000), Die Myxomyceten, Bd. 3, S. 38;
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 65-96.