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Clitocybe diosma Einhell. 1973

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae

Deutscher Name: Doppelgeruch-Trichterling

Vorkommen:
Selten, aber gesellig und bisweilen büschelig oder Reihen bildend, vorwiegend in jüngeren Fichtenparzellen auf Nadelstreu, aber auch in Laubmischwäldern unter Buchen. Meist im Frühsommer bis Mitte September und auch in Trockenzeiten.

Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich verbreitet, sicher unterkartiert; eine wenig bekannte Art.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut meist 2 bis 5, selten bis 7 cm breit konvex und bald trichterig niedergedrückt mit lange eingerolltem Rand, gelegentlich auch schwach gebuckelt, hygrophan, feucht graubraun mit ziemlich dunkler Mitte, ringartig zum Rand und zum Scheitel hin in ein helles Graubraun verblassend, völlig kahl und glatt, trocken.
Lamellen schon jung hell graubraun, am Stiel deutlich herablaufend, dünn und mäßig gedrängt, sehr schmal, mit zahlreichen Zwischenlamellen.
Stiel 3 bis 4,5 cm lang und 2 bis 3 mm dick, lang und schlank, zylindrisch, am Grund erweitert und mit weißem Myzelfilz das Substrat zusammenballend, nicht selten auch gekniet oder verbogen, auf dunkel graubraunem Grund stark weißseidig und besonders gegen die Spitze auch flockig, sodass die Färbung heller erscheint als der Hut, bis unter die Huthaut hohl.
Fleisch durchwässert hell graubraun, frisch mit schwach süßlichem Geruch; nach einiger Zeit, mitunter erst nach Tagen, im Schnitt mit deutlichem Mehlgeruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4-5 x 2-3,5 µm, elliptisch, glatt.

Bemerkungen:
Von ähnlichen Trichterlingen mit weißen Lamellen durch den hygrophanen, feucht schmutziggrauen bis graugelblichen, im Zentrum rot- bis erdbraunen Hut und den süßlich-ranzigen, im Schnitt mehlartigen Geruch unterschieden.
Kann zusammen mit Clitocybe phaeophtalma auftreten und ist dann im Gelände nur am Geruch zu unterscheiden.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Einhellinger, Ber. Bayer. Bot. Ges., Bd. 44, S. 24 (Originalbeschreibung);
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 102.43;
Marqua/Specht, Z. Mykol., Bd. 79(1), S. 31ff.