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Clathrus archeri (Berk.) Dring 1980

Synonyme: Anthurus archeri (Berk.) E. Fisch. , Anthurus aseroeformis (E. Fisch.) Mc Alp. , Anthurus muellerianus Kalchbr. , Lysurus archeri Berk. in Hooker

Systematik: Basidiomycota > Phallales > Phallaceae

Deutscher Name: Tintenfischpilz

Vorkommen:
In Laub- und Nadelwäldern, auf Heidewiesen und an grasigen Waldstellen; ziemlich verbreitet und zunehmend häufiger werdend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1b (Karte 161, Stand 1990), im Rheingebiet und im westlichen Mittel- und Süddeutschland ziemlich verbreitet; in Bayern am Alpenrand und im Mainbecken etwas häufiger, sonst ziemlich zerstreut und im östlichen Bayern auf wenige Fundorte beschränkt.

Vorkommen am Ammersee:
Der erste Nachweis in der Region wurde 1995 aus Erling gemeldet. Inzwischen ist die Art verbreitet und zunehmend häufiger, wie man gelegentlichen Zeitungsberichten über erstaunte Gartenbesitzer entnehmen kann.
In unserer Datenbank gibt es 48 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper anfangs kugelig, mit einem hartfleischigen, von einer gallertigen Schicht und einer dünnen, hellgrauen Außenhaut umgebenen Kern, dann an der Spitze aufbrechend und 3 bis 6, anfangs an der Spitze verwachsene, dann sich nach außen krümmende, leuchtend rote "Arme" entwickelnd, deren Innenseite mit einer widerlich aasartig stinkenden, klebrigen und graugrünen Sporenmasse bedeckt ist. Der Geruch ähnelt dem der Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5-6,5 x 2-2,5 µm, zylindrisch-elliptisch, farblos und glatt, in Masse grünlich, mit großen Tropfen, mit Jod nicht blau.

Bemerkungen:
Der Tintenfischpilz kann, ähnlich wie bei den Pflanzen das Große Springkraut, als invasive Art gelten. Die Verbreitung über Insekten, die die klebrige Sporenmasse weiter tragen, scheint sehr erfolgreich zu sein. Abgesehen von seinem der Stinkmorchel ähnlichen Geruch sind derzeit aber keine negativen Auswirkungen durch den Pilz erkennbar.

Er stammt ursprünglich aus Australien und Neuseeland und wurde in Europa erstmals 1914 in den Vogesen, in Deutschland 1934 bei Karlsruhe gemeldet. Inzwischen ist er weiter nach Osten bis in nach Rumänien gewandert.

Autor: E. Garnweidner & P. Karasch

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 523.

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    Foto: Peter Karasch
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