Startseite

Ciboria amentacea (Balb.) Fuckel 1870

Systematik: Ascomycota > Helotiales > Sclerotiniaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Im Frühjahr zur Blütezeit der Wirtsbäume auf vorjährigen, feucht am Boden liegenden und meist vom Fallaub verdeckten männlichen Erlen- und Haselkätzchen. Ziemlich häufig, aber meist unter der obersten Laubschicht verdeckt und deshalb nur bei gezielter Suche auffindbar.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands Deutschland, Bd. 2 (Karte 299), in Deutschland in einigen gut kartierten Gebieten oft notiert, sonst übersehen. Die Art kommt wahrscheinlich überall vor.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 13 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 3-7, selten bis 10 mm breit, becher- bis schüsselförmig, alt auch flach ausgebreitet und mit nach unten gebogenem Rand, am Rand fein weiß bewimpert und bald gekerbt oder eingerissen.
Fruchtschicht hell ocker bis bräunlich, glatt, außen gleichfarbig, schwach bereift.
Stiel 5-25 mm lang und oft wellig verbogen, dem Substrat aufsitzend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-10 x 4-5 µm, elliptisch, oft durch leicht begradigte Längsseiten schwach rautenförmig, farblos und glatt, ohne Tropfen.
Paraphysen fädig, nicht septiert, mit schwach keuliger Spitze.

Bemerkungen:
Auf weiblichen Erlenzapfen erscheint im Herbst eine weitere, stromatisierende Ciboria-Art mit lebhafter gelb gefärbten Fruchtkörpern, Ciboria viridifusca (Fuckel) Höhn.
Vom November bis Februar wächst, ebenfalls an den weiblichen Zapfen, die wesentlich kleinere, ungestielte und nicht stromatisierende, gelblichweiß gefärbte Mollisia amenticola.
Die Kätzchen werden durch den Pilz stromatisiert und dadurch schwarz gefärbt.
Ein weiterer „Kätzchenbecherling“, Ciboria caucus, wächst im Frühjahr auf Weiden- und –selten – auf Pappelkätzchen. Ciboria coryli auf Haselkätzchen hat größere Sporen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Baral, Der Tintling 47, Heft 2, S.
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 1, Nr. 146.