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Botryobasidium aureum Parmasto 1965

Synonyme: Haplotrichum aureum (Pers.) Hol.-Jech. Anamorphe

Systematik: Fungi > Cantharellales > Botryobasidiaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Meist an Laubholz, hierbei Substrat größerer Dimensionen bervorzugend (z. B. morsche, liegende Stämme), selten auch an Nadelholz. In totholzreichen Laubwäldern sehr häufig. Da entsprechende Flächen aber selten geworden sind, ist die Art insgesamt nicht häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich häufiger, als es die wenigen Nachweise vermuten lassen.
In unserer Datenbank gibt es 18 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper sehr dünn, flockig, grauweiß bis leicht gelblich, resupinat, jedoch wenig mit dem Substrat verwachsen. Die Nebenfruchtform bildet hingegen auffällige, mehlig-staubige, goldgelbe, bis 1 mm dicke Kissen.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, ohne Schnallen. Hyphen auffallend rechtwinklig verzweigt, starr, basal dickwandig und 6-9 µm breit, subhymeniale Hyphen schmaler, 4-5 µm breit.
Zystiden fehlend.
Basidien meist sechssporig, am Ende kandelaberartig verzweigter Hyphen, erst halbkugelig, dann subzylindrisch, 12-16 x 7-8 µm, nach der Sporenabgabe kollabierend.
Sporen subzylindrisch bis schiffchenförmig, 6-9 x 3-3,5 µm.
Nebenfruchtform: asexuelle Sporen dickwandig, gelb, zitronenförmig, bis 20 x 10 µm, in Ketten an konidiogenen Zellen entstehend.

Bemerkungen:
Eine Bestimmung anhand der Hauptfruchtform alleine ist sehr schwierig, da die Abgrenzung zu Botryobasidium conspersum nur bedingt möglich ist. Die Sporen sind bei B. conspersum etwas schmaler, aber die Merkmale beider Arten überschneiden sich. Die Nebenfruchtform von B. conspersum bildet die Konidien einzeln seitlich an mehrzelligen Konidienträgern. Sie sind elliptisch und ihnen fehlt auch der kräftige, gelbe Farbton. Eine sichere Bestimmung von Botryobasidium aureum ist also nur anhand der Nebenfruchtform möglich. Mit etwas Übung kann diese bereits makroskopisch angesprochen werden.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.
Langer G. (1994): Die Gattung Botryobasidium Donk (Corticiaceae, Basidiomycetes). Bibl. Mycol. 158: 1-459.