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Boletus satanas Lenz 1831

Synonyme: Boletus foetidus Trog , Boletus marmoreus Roques , Rubroboletus satanas (Lenz) Kuan Zhao & Zhu L. Yang , Suillus satanas (Lenz) Kuntze , Tubiporus satanas (Lenz) Ricken

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Satansröhrling

Vorkommen:
Sehr selten in warmen Laubwäldern unter Rotbuchen (Fagus sylvatica), erscheint nur in oder nach warmen Sommern (meist im Juli-August); aus dem Münchner Raum vor allem aus dem Gebiet der Seen im Westen und vom Isartal südlich von München bekannt, in Südeuropa häufiger.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, aber ortshäufig.
In unserer Datenbank gibt es 69 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis über 25 cm breit, schon jung dick polsterförmig bis halbkugelig, anfangs hellgrau, im Alter graugelb bis hellocker, niemals mit rosa Tönen, matt.
Röhren gelb mit jung orangefarbenen, dann rasch dunkel karminroten und englöcherigen Poren, im Alter schmutzig oliv, aber die Porenmündungen lange rot bleibend, bei Druck blauend.
Stiel 10 bis 12 cm lang und 5-10 cm dick, derb keulig und auffallend kurz, hellgelb und an der Spitze mit gleichfarbiger Netzzeichnung, in der Mitte häufig karminrot getönt.
Fleisch gelblich-weiß, im Anschnitt langsam blauend, frisch geruchlos, im Alter und beim Trocknen sehr unangenehm urin- bis aasartig stinkend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 12-15 x 5,5-6,5 µm, glatt, spindelig-elliptisch, dickwandig, mit Tropfen.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Pilz ist am hellgrauen Hut, den roten Poren und nur in der Mitte roten Stiel sowie dem Standort in Laubwäldern erkennbar. Der Rosahütige Röhrling (Boletus rhodoxanthus) und einige weitere schwer unterscheidbare Verwandte verfärben auf dem Hut im Alter langsam rosa bis karminrot. Ihr Speisewert ist umstritten; sie sollten zudem wegen ihrer Seltenheit geschont werden.
Vor allem roh genossen, lösen bereits geringe Mengen des Pilzes heftige und tagelang anhaltende Verdauungsstörungen aus.
Gelegentlich wird berichtet, der Pilz sei ausreichend gegart ungiftig. Von diesbezüglichen Kostversuchen wird abgeraten.
Der Erstbeschreiber der Art, Lenz, hat 1838 den Selbstversuch mit gekochten Pilzen unabsichtlich durchgeführt und den Pilz daraufhin nicht ohne Grund "satanas" genannt.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: V

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 20.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch