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Boletus rhodoxanthus (Krombh.) Kallenb. 1925

Synonyme: Boletus sanguineus var. rhodoxanthus Krombh. , Rubroboletus rhodoxanthus (Krombholz) Kuan Zhao & Zhu L. Yang

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Rosahütiger Purpurröhrling

Vorkommen:
Sehr selten, aber standorttreu und mitunter in größerer Anzahl in Kalkbuchenwäldern, gerne an warmen, südexponierten und sonnigen Stellen und nicht selten zusammen mit Boletus satanas; gilt als sehr selten, kommt aber z.B. im Raum um den Ammer- und Starnberger See häufiger vor als die übrigen seltenen Kalkbuchenwaldröhrlinge und erreicht bei Schöngeising sogar das Ende der Jungmoräne.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1a (Karte 89), in Bayern selten im Frankenjura und im Jungmoränengebiet zwischen Lech und Isar, an der Salzach bisher nur auf der österreichischen Seite.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 92 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-20 cm breit, jung halbkugelig, dann polsterförmig-konvex, zuletzt auch verflacht, anfangs tonblass, weißlich-gelblich bis hell bräunlichgelb, bald vom Rand her rosa überhaucht und alt meist auf der ganzen Fläche schön rosa, mitunter aber auch grau bleibend, trocken ockerlich, auf Druck mitunter stärker rot, unter der Huthaut etwas rosa, schwach klebrig, jung filzig und matt, alt verkahlend und etwas glänzend, trocken mitunter kleinfelderig aufreißend, an Fraßstellen zitronen- bis goldgelb oder rötlich, Huthaut am Rand eingerollt und etwas abziehbar.
Röhren 10-27 mm lang, hellgelb bis gelbgrün, im Schnitt stark blauend, mitunter auch blaugrün, um den Stiel ausgebuchtet; Poren ungleich, ziemlich eng, rundlich-eckig und etwas uneben, ganz jung den Röhren gleichfarbig, später goldgelb und vom Stiel nach außen zu rot, dann satt karminrosa bis blutrot, zuletzt orangerot, am Hutrand mit einem schmalen, gelb bleibenden Streifen, bei Druck blaugrün fleckend.
Stiel 4-16 cm lang und 20-60 mm dick, fest und voll, meist zylindrisch, nur selten keulig oder etwas knollig, auf ganzer Länge auf gelbem Grund dicht und fein blut- bis purpurrot netzig, außerdem unter der Lupe fein punktiert, an der Spitze oft gelb, am Grund nicht selten blass weißlichgrau, Basismyzel blassgelb.
Fleisch im Hut weich, im Stiel hart, zitronen- bis goldgelb, im Stielgrund etwas bräunlich bis weinrötlich marmoriert, in den gelben Teilen rasch blauend, unter der Huthaut meist rötlich und unverändert, mit mildem Geschmack und undeutlichem Geruch.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-15 x 4-6 µm, spindelig bis elliptisch, honigfarben, glatt.
Pleurozystiden blasig.
Cheilozystiden spindelig-bauchig bis flaschenförmig.

Bemerkungen:
Von ähnlichen Laubwaldröhrlingen mit rosa verfärbender Huthaut und lebhaft karminroten Poren durch zylindrischen, auf ganzer Länge gleichmäßig gefärbten und netzigen Stiel, kurzmaschiges Stielnetz und relativ langsam blauendes, lebhaft zitronen- bis goldgelbes Fleisch unterschieden.
Gilt nach Kallenbach als die am prächtigsten gefärbte Boletus-Art.
Der Speisewert ist umstritten, nach Singer können bei Genuss mitunter Vergiftungserscheinungen wie beim Satanspilz auftreten, Kallenbach hält dagegen nur Boletus satanas für wirklich giftig.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 2

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 19;
Engel, Dickröhrlinge, S. 128;
Kallenbach, Die Pilze Mitteleuropas, Bd.1, S. 5ff;
Singer, Die Pilze Mitteleuropas, Bd. 6/2, S. 71ff.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch