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Boletus queletii Schulzer 1885

Synonyme: Suillellus queletii (Schulzer) Vizzini, Simonini & Gelardi

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Glattstieliger Hexenröhrling

Vorkommen:
Vorwiegend in wärmebegünstigen Eichen-Hainbuchenwäldern tieferer Lagen, in Südeuropa häufiger, in Mitteleuropa sehr zerstreut, vereinzelt bis Südskandinavien.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 13 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-15 cm breit, jung fast halbkugelig, später unregelmäßig polsterförmig bis verflacht, mitunter auch etwas vertieft, jung olivbräunlich bis gelblich mit ziegelfarbigen bis weinrötlichen oder orangefarbenen Flecken, gegen den Rand mitunter blutrot, vereinzelt auch mit aprikosenfarbenen Tönen, alt blasser, fahl olivgelblich bis rötlich überhaucht, jung mitunter blauend, sonst nur dunkler werdend, mehr oder weniger fein filzig, später verkahlend und etwas glänzend, alt mit leicht überstehender Huthaut, trocken gelegentlich felderig-rissig.
Röhren 5-30 mm lang, blass zitronengelb, später goldgelb bis schwach oliv, im Schnitt blaugrün verfärbend, um den Stiel ausgebuchtet; Poren eng, bis 1 mm breit, eckig, jung zitronengelb, dann orange-rostfarben, am Hutrand gelb bleibend, alt ausblassend und wie die Röhren olivlich gefärbt, bei Druck grün anlaufend, nach einiger Zeit an Druckstellen schwärzend.
Stiel 4-15 cm lang und 10-45 mm dick, jung knollig-bauchig, dann mehr zylindrisch, mit hartem, oft anhängselartigem Grund, an der Spitze satt zitronengelb, bis zur Mitte olivgelb bis korallenrot, abwärts scharlachrot bis pfirsichfarben, mit mehr karminrotem Grund, fein filzig punktiert-samtig, alt mitunter verkahlend und dann glatt erscheinend, immer völlig ohne Netz; Basismyzel hellgelb.
Fleisch im Hut und in der oberen Stielhälfte gelb bis schmutzig gelblich, auch rötlich überhaucht, im unteren Stielteil weinrot, purpurn bis granatrot, im Stielgrund auch schwarzrot, mitunter mit einer dunklen Linie über den Röhren, in den gelben Teilen blauend, dann ausblassend und schmutzig olivgrau.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-15 x 5-7 µm, spindelig.
Sporenpulver olivlich-tabakbraun.
Pleurozystiden spärlich, wie die Cheilozystiden spindelig.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Boletus erythropus hat einen feinflockigen Stiel und blutrote Poren, Boletus luridus einen netzigen Stiel.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 15.
Engel, Dickröhrlinge, S. 12.