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Boletus luridus Schaeff. : Fr. 1774

Synonyme: Suillellus luridus (Schaeff.) Murrill

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Netzstieliger Hexenröhrling

Vorkommen:
Die häufigste Art der Sektion Luridi, ab Frühsommer, meist in Laubwäldern, aber auch in Gärten zwischen Gras und auf Viehweiden unter Laub- und Nadelbäumen, ziemlich häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 394 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 6 bis 20 cm breit werdend, jung regelmäßig halbkugelig, dann verflachend, dickfleischig, anfangs hell olivbraun, oft mit gelblichen oder rötlichen, seltener auch orangebraunen Tönen.
Röhren gelb, an den Poren bald orangefarben und im Alter schmutzig oliv, englöcherig, um den Stiel tief ausgebuchtet, bei Berührung grünblau verfärbend.
Stiel bis 15 cm lang und 10 bis 50 mm dick, schlank, gleichdick, mit etwas keulig erweitertem Grund, hell orangegelb und auf ganzer Länge mit einem langgezogenen, anfangs rötlichen, später graubraunen Netz, bei Druck sofort blauschwarz verfärbend.
Fleisch gelb, im Stielgrund und über den Röhren dunkel weinrot, im Schnitt blauschwarz anlaufend, aber nach einigen Minuten wieder verblassend, mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 12-14 x 5,5-6,3 µm, schmal elliptisch, glatt, dickwandig, mit Tropfen.

Bemerkungen:
Die Art ist an den orangeroten Poren und dem dunklen Stielnetz sicher zu erkennen.
Der Flockenstielige Hexenröhrling (Boletus erythropus) hat dunklere Farben auf Hut und Röhren und besitzt einen fein flockigen, nicht genetzten Stiel.
Der Netzstielige Hexenröhrling (Boletus luridus) gilt auch heute noch in manchen Gegenden, wohl wegen seiner kräftigen Farben, als Giftpilz, ist aber ohne Zweifel essbar. Lediglich ungenügend gekochte Pilze lösen fast regelmäßig recht heftige, tagelang anhaltende Verdauungsstörungen aus. Der Pilz enthält nach Untersuchungen von Prof. Moser geringe Mengen des Pilzgiftes Muskarin, die allerdings beim Verzehr nicht zur Wirkung kommen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 12.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch