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Boletus appendiculatus Schaeff. : Fr. 1763

Synonyme: Boletus irideus Rostk. , Butyriboletus appendiculatus (Schaeff.) D. Arora & J.L. Frank

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Gelber Bronzeröhrling

Vorkommen:
Vom Sommer bis Frühherbst unter Eichen (Quercus) und Rotbuchen (Fagus sylvatica), vorwiegend in wärmebegünstigten Lagen, in Südeuropa häufig, in Mitteleuropa selten.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 7-22 cm breit, jung halbkugelig, später flach polsterförmig und oft mit verbogenem und überstehendem Rand, hell- bis dunkelbraun, auch gelbbraun, rotbraun, kupferbraun, ocker- bis kastanienbraun, gelegentlich mit rötlich-ledergelben bis rostigen Flecken, fein filzig, trocken, später glatt und kahl, mitunter um den Scheitel auch unregelmäßig und fein rissig.
Röhren 5-30 mm lang, schmäler als die Dicke des Hutfleisches, jung blassgelb, dann zitronen- bis goldgelb, alt auch bräunlich bis olivgelb, bei Druck blaugrün verfärbend, um den Stiel ausgebuchtet oder netzig herablaufend. alt in der Mitte bauchig vorgewölbt; Poren ca. 1 mm breit, jung ausgestopft, dann eng, rundlich bis eckig, wie die Röhren gefärbt, anfangs blassgelb, dann lebhaft bis goldgelb, alt rostbraun überhaucht.
Stiel 4-15 cm lang und 15-40 mm dick, meist sehr dick, fast zylindrisch bis leicht bauchig verdickt, am Grund mitunter schwach aufgeblasen und fast immer spindelig wurzelnd, oft tief im Boden eingesenkt, die Spindelbasis sehr derb und hart; oberwärts zitronen- bis goldgelb, abwärts mehr ockerlich, alt bräunend mit rostigen Flecken und einem weit nach unten reichenden, fein rippigen und engmaschigen Netz. Netz dem Hut gleichfarbig, alt mitunter schwindend, bei Druck mehr oder weniger blaugrün verfärbend, nach einiger Zeit auch schmutzig bräunlich. Basismyzel blassgelb.
Fleisch jung fest, dann weich, gelblich, über den Röhren und in der Stielspitze kräftiger gefärbt, im Stiel auch rostfleckig bis ockerlich, unter der Huthaut graulich, im Schnitt mehr oder weniger blauend, bald zu schmutzig gelblich verblassend, Geschmack süßlich-nussartig, Geruch angenehm säuerlich.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11-16 x 3,5-6 µm, spindelig; Sporenpulver olivlich-tabakbraun.
Pleurozystiden flaschenförmig bis spindelig.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Boletus impolitus hat einen blasseren Hut und netzlosen Stiel; Boletus subappendiculatus Dermek, Lazebnicek & Veselsky (RFIC 9, S. 14, 1979) unterscheidet sich durch weißliches Fleisch, gerundete Stielbasis ohne Anhängsel und den Standort im montanen Nadelwald; vermutlich gehören viele Funde aus dem süddeutschen Raum zu dieser Sippe.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Dermek, Fungorum rariorum icones coloratae, Teil IX, S. 14 (Boletus subappendiculatus);
Engel, Dickröhrlinge, S. 67.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch