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Boidinia furfuracea (Bres.) Stalpers & Hjortstam 1982

Synonyme: Gloeocystidiellum furfuraceum (Bres.) Donk , Hypochnus furfuraceus Bres.

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
An morschem Nadelholz, sehr selten.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis, aber wie viele Rindenpilzarten vermutlich häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper sehr dünn (bis ca. 0,1 mm dick), weiß bis weißgräulich, resupinat, mit dem Substrat verwachsen, Oberfläche bzw. Konsistenz mehlartig, bestäubt.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, mit Schnallen. Hyphen dünnwandig, sehr schmal, nur ca. 2-3 µm dick, im Subiculum locker verwoben, sodass die Septen gut erkennbar sind. Gloeozystiden zahlreich, tubulär, bis 90 x 10 µm, mit ölig-gelblichem Inhalt gefüllt.
Basidien viersporig, gestreckt urnenförmig mit eingeschnürter Mitte, mit Basalschnalle.
Sporen kugelig, mit amyloidem, stumpf-stacheligem Ornament, 6-7 µm im Durchmesser.

Bemerkungen:
Innerhalb der Ordnung Russulales kommen mehrere, corticioide Arten mit amyloiden, stacheligen Sporen und Gloeozystiden vor, die in die frühere Sammelgattung Gloeocystidiellum gestellt wurden. Boidinia furfuracea ist hingegen die einzige europäische Art mit kugelig-stacheligen Sporen und somit unverwechselbar. „Gloeocystidiellum“ sibiricum, eine asiatische Art, die in Mitteleuropa nicht vorkommt, hätte zwar auch stachelig-kugelige Sporen, aber deren Fruchtkörper werden viel dicker und es würden Schnallen fehlen.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.

  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Johanna Maser