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Athelia epiphylla Pers. 1822 agg.

Synonyme: Corticium centrifugum Lév. ss. Bres.

Systematik: Basidiomycota > Atheliales > Atheliaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
An lebenden, aber geschwächten Flechten, auf Laub- und Nadelholz (gern auch an reativ dünnem Substrat), aber auch auf Detritus in der Streu, an liegenden Blättern, an Moosen und auch an Farnen. Die Ökologie ist schwer zu differenzieren, da es sich um eine Sanmelart handelt. Die einzelnen Kleinarten können unterschiedliche Ernährungsweisen zeigen. In der Gattung Athelia kommen einige Vertreter gerne an Flechten vor parasitieren an diesen. Auch Athelia epiphylla scheint zumindest teils flechtenparasitisch vorkommen zu können. Hierbei treten aber häufig nur sterile Formen auf, die Sklerotien bilden, welche dann verweht werden und vermutlich anderswo zu Fruchtkörpern auswachsen.

Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich häufiger, als es die wenigen Nachweise vermuten lassen.
In unserer Datenbank gibt es 14 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, athelioid, d.h. häutchenartig und vom Substrat ablösbar, weiß bis hellgrau-creme.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, im Subiculum mit vereinzelten, dann aber deutlichen und großen Schnallen, ansonsten ohne Schnallen. Hyphen meist dünnwandig, nur basal etwas dickwandig, 5-7 µm breit, meist auffallend rechtwinklig verzweigt. Subhymenium aus kandelaberartig verzweigten Hyphen.
Zystiden fehlend.
Basidien 13-18 x 5-8 µm, meist vier-, seltener zweisporig.
Sporen zylindrisch mit ellipsoiden Enden, d.h. die seitlichen Wände sind oft auffallend parallel. Einzelne Sporen sind mehr elliptisch geformt. Sporen inamyloid, 5,5-8 x (2,5-)3-3,5 µm.

Bemerkungen:
Es handelt sich um eine Sammelart. Athelia epiphylla im engsten Sinne ist anhand ihrer schmalen, zylindrischen Sporen eigentlich gut kenntlich. Es scheinen aber Übergänge zwischen zylidrischsporigen und mehr elliptisch-sporigen Kollektionen zu geben. Jülich (1972) versuchte, die Artengruppe in mehrere Kleinarten aufzutrennen. Hierbei verwendet er die genaue Sporenform, die Sporen- und Basidienmaße, die Häufigkeit von Schnallen an den Basalhyphen sowie die dicke der Hyphen in den unterschiedlichen Fruchtkörperbereichen als Trennmerkmale. Mehrere dieser Kleinarten wurden im Gebiet nachgewiesen (z.B. Athelia salicum, die breit elliptische Sporen und schmale Basalhyphen aufweist). Die Artabgrenzung ist aber bis heute sehr umstritten und meist wird Athelia epiphylla nur als Aggregat kartiert bzw. ausgeschlüsselt. Aus diesem Grund wird auch hier ein breiteres Kartierungskonzept angewendet.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Jülich W. (1972): Monographie der Athelieae (Corticiaceae, Basidiomycetes). Beih. Willdenowia 7.