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Ascobolus crenulatus P. Karst. 1868

Synonyme: Ascobolus microsporus Velen. non ss. Berk. & Broome, Ascobolus viridulus W. Phillips & Plowr.

Systematik: Ascomycota > Pezizales > Ascobolaceae

Deutscher Name: Grüngelber Kotling

Vorkommen:
Dieser wahrscheinlich seltene, wenn auch möglicherweise wegen seiner Winzigkeit übersehene Becherling konnte bislang z. B. in Sachsen auf Reh-, Schaf- und Hasenlosung nachgewiesen werden. Für Deutschland sind insgesamt nur sehr wenige Funde belegt (u.a. HAFFNER 1991: 82, ENGEL & HANFF 1986: 32-33, G. J. KRIEGLSTEINER 1993).

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis auf Gülleresten, aber vermutlich wegen der kleinen Fruchtkörper häufig übersehen.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 200–900 × 400–600 µm, gelbgrünlich, ungestielt becherförmig,
Rand deutlich abgesetzt und gezackt, Außenseite granuliert (Lupe!).

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen subfusoid, 12–15 × 6,5–8,0 μm, anfangs hyalin und bei Reife mit violettem
Ornament, eng längsgefurcht und nur selten anastomosierend (querverbunden).
Asci langstielig, 100–160 × 10–14 µm.
Paraphysen septiert, verzweigt, 3-3,5 µm, apikal oft unregelmäßig bis 8(12) µm angeschwollen.

Bemerkungen:
Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem etwas größersporigen (14,5–16 × 8–9 μm) und mehr olivfarbenen Ascobolus cervinus Berk. & Broome sowie mit Ascobolus minutus Boud., welcher jedoch durch völlig randlose, braungelbe bis braune Fruchtkörper abgegrenzt werden kann. Ähnlich sind des Weiteren Ascobolus cubensis Berk & Curt. mit etwa gleich großen Sporen (11,5–14 × 6–7,5 μm nach VAN BRUMMELEN 1967), der allerdings ein sehr variables Sporenornament zeigt und nicht aus Europa bekannt ist, sowie der bisher nicht auf Dung nachgewiesene Ascobolus costantinii Roll., der außerdem durch ein gestieltes Apothezium abweicht.

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
P. Welt & N. Heine in Z. Mykol. 73 (2) 2007: Beiträge zur Kenntnis coprophiler Pilze (1)
Teil 2: Coprophile Pilzfunde im Chemnitzer NSG „Um den Eibsee“ auf verschiedenen Substraten sowie Ergänzungen zu den Pilzfunden auf Angusrind-Dung;
Breitenbach & Kränzlin, Pilze der Schweiz Bd. 1 Nr. 113.