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Amanita solitaria (Bull. : Fr.) Mérat 1836

Synonyme: Amanita echinocephala (Vittad.) Quél.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Amanitaceae

Deutscher Name: Stachelschuppiger Wulstling

Vorkommen:
Seltene, wärmeliebende Art auf Kalk und Lehmböden unter Buchen (Fagus) und Eichen (Quercus) mit Vorliebe für ruderal beeinflusste Standorte in Parkanlagen und unter Alleebäumen; standorttreu. Im Süden Europas auch unter Steineichen (Quercus ilex und rotundifolia), in Europa weit verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, wird in den letzten Jahren häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 35 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 55-90 mm breit, jung halbkugelig, dann konvex bis flach, dicht mit kleinen, pyramidenförmigen Warzen bekleidet, Warzen meist spitz, höher als breit, einzeln und regelmäßig verteilt. Huthaut gut abziehbar, klebrig, dann trocken, matt, glänzend, weißlich bis cremeweiß mit etwas blaugrünem Reflex, seltener grünlich bis blassgrau mit glattem jung von den Velumresten etwas behangenem Rand.
Lamellen dichtstehend, bis 1 cm breit, weißlich mit blaugrünem oder gelblichem Reflex, um den Stiel fast frei mit faseriger oder flockiger Schneide, dichtstehend.
Stiel 9-13 cm lang und 15-35 mm dick, zylindrisch mit zwiebelig-wurzelndem oder rübenförmigem Grund und bis 5 cm breiter, im Alter mitunter wenig deutlicher Knolle, weiß oder etwas blaugrün, in der Mitte oft mit undeutlicher, warziger Ringzone, Knolle mit weißlichen, 3-6 regelmäßige Reihen bildenden Warzen gesäumt. Ring häutig, ziemlich dick, hängend, weiß, am Rand dick flockig, oberseits oft von den Lamellenabdrücken gerieft.
Fleisch dick, fest, weiß mit kräftigem, widerlichem Geruch und Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-11 x 7-8 µm, elliptisch, glatt, amyloid, Sporenpulver farblos bis blass grünlich.

Bemerkungen:
Von ähnlichen Wulstlingen mit beringtem Stiel durch den typisch kegelwarzig-schuppigen Hut unterschieden.
Der Name Amanita solitaria Bull. 1780 hat gegenüber Amanita echinocephala Vitt. 1835 Priorität. Fries bezieht in seine Amanita solitaria jedoch auch eine spätere Abbildung von Bulliard ein, die sowohl Amanita solitaria als auch strobiliformis enthält. Nach Auffassung mancher Autoren sollte deshalb der spätere, eindeutige Name Amanita echinocephala verwendet werden. In der Checkliste der Basidiomyceten von Bayern wird Amanita solitaria als gültiger Name geführt.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Barla, Les Champignons des Alpes Maritimes, Nr. 15;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 99.25;
Neville/Poumarat, Fungi Europaei, Bd. 9, Amaniteae, S. 477.

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch