Startseite

Colacogloea peniophorae (Bourd. & Galz.) Oberw., R. Bauer & Bandoni

Synonyme: Achroomyces effusus (J. Schröt.) Mig. , Achroomyces peniophorae (Bourd. & Galz.) Wojewoda , Colacogloea peniophorae (Bourd. & Galz.) Oberw., R. Bauer & Bandoni, Platygloea peniophorae (Bourd. & Galz.) J. Schröt.

Systematik: Basidiomycota > Heterogastridiales > Heterogastridiaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
An bzw. in Rindenpilzen, so z. B. Vertretern der Gattungen Peniophora oder Hyphodontia s.l., auch an sogenannten Gallertpilzen i.w.S., so z. B. an oder in Dacrymyces. Fruchtkörper werden vermutlich gebildet, wenn der befallene Fruchtkörper abgebaut wurde oder wenn die Art auf Mycel im Substrat parasitiert. An bzw. in Peniophora quercina (als Beispiel) regelmäßig anzutreffen, als makroskopischer Fruchtkörper seltener zu finden, vermutlich weit verbreitet und nicht selten, nur meist übersehen.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten gemeldet, aber vermutlich meist nicht beachtet.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper vorhanden oder fehlend. Falls Fruchtkörper vorhanden, diese bis zu 10 cm Durchmesser erreichend und bis zu 1,5 mm dick werdend, hell creme, alt auch ins Ockerliche übergehend, Oberfläche alter Fruchtkörper etwas uneben, flach warzig, Konsistenz wachsartig, gelatinös, abgetrocknet hornartig hart. Bei direktem Befall von Wirtsfruchtkörpern, z. B. Peniophora, wird dieser Wirtsfruchtkörper mit genutzt, um eigene Sporen zu produzieren, sodass die Art dann makroskopisch nicht sichtbar ist.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Basidien auricularioid, zwei- bis vierzellig.
Sporen 6-10 x 4-7 µm, ellipsoid, farblos hyalin, kleinere Sekundärsporen auf auswachsendem Sterigma bildend (pro Spore eine Sekundärspore möglich).

Bemerkungen:
Die Abgrenzung zu Achroomyces effusus (Schröter) Migula beruhte auf der Ökologie – Achroomyces effusus an Holz, Achroomyces peniophorae an / in Pilzfruchtkörpern. Da aber die gesamte Gattung Achroomyces pilzparasitisch lebt, die Verbindung zum Wirt nur nicht immer makroskopisch nachvollziehbar ist, handelt es sich wohl bei den beiden Namen um Synonyme. Achroomyces effusus wäre der ältere Name und hätte daher Priorität.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.
Martin G.W. (1940): Some Heterobasidiomycetes from Eastern Canada. Mycologia 32(6): 683-695.