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Xylodon juniperi (Bourd. & Galz.) Hjortstam & Ryvarden

Synonyme: Corticium serum var. juniperi Bourd. & Galz. , Grandinia juniperi (Bourd. & Galz.) Jülich , Hyphodontia juniperi (Bourd. & Galz.) J. Erikss. & Hjortstam

Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Schizoporaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
An Juniperus, an noch ansitzenden, toten Ästen oder dem Stamm auf der Borke, allgemein gerne im Luftraum, bevorzugt sonnige, trockene Habitate. In passenden Biotopen wie beispielsweise Wacholderheiden, häufig, aber aufgrund der Rückläufigkeit der Habitate gefährdet.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis dieser nur von wenigen Spezialisten bearbeiteten Gattung.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, am Substrat angewachsen, glatt oder mit kleinen Warzen, bis zu 1 mm dick werdend. Fruchtkörper weiß, creme bis cremegelblich. Fruchtkörperrand scharf begrenzt, nicht ausdünnend (reife Fruchtkörper bis zur Randkante fertil).

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, überall mit Schnallen. Hyphen schmal, nur 2-3 µm im Durchmesser, teils etwas dickwandig, besonders Hyphen der alten Fruchtkörper mit zahlreichen Kristalldrusen inkrustiert. Subhymeniale Hyphen teils kollabierend, daher – zusammen mit den Kristalldrusen – teils schwer analysierbar.
Zystiden relativ spitz auslaufend, basal etwas bauchig, 25-60 x 4-6 µm.
Basidien jung fast keulenförmig, später subzylindrisch, schließlich ein- bis zweimal eingeschnürt, dann fast urnenförmig, 20-30 x 4-5 µm, viersporig, repetitiv, d. h. nach dem Absporen wächst aus der Basalzelle eine weitere Basidie in die alte Basidie hinein, durchstößt diese und lässt sie platzen.
Sporen ellipsoid, mit je einem großen Öltropfen, 5-7 x 3-4 µm, inamyloid.

Bemerkungen:
Xylodon juniperi ist Teil eines kleinen Artenaggregats (X. crustosus, X. juniperi, X. quercinus, X. pruni), dessen Arte alle einen deutlich abgegrenzten Fruchtkörperrand aufweisen. Xylodon crustosus ist makroskopisch sehr ähnlich, zumindest bei nur feinwarzigen Fruchtkörpern. Auch die Zystiden ähneln sich sehr, jedoch sind die Sporen von X.crustosus ein klein wenig schmaler und bevorzugt Laubholz. Xyolodon pruni hat noch breitere Sporen und weniger ausspitzende, mehr kopfige Zystiden. X. quercinus hat längere, schmalelliptische Sporen und sehr lange Aculei (bis 2 mm) und im gesamten Fruchtkörper kopfige Hyphenenden mit farblosen Exsudatkappen. Alle genannten Arten zeigen die im Beschreibungstext erwähnten repetitiven Basidien.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.
Langer E. (1994): Die Gattung Hyphodontia. Bibl. Mycol. 154: 1-298.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch