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Xylodon asperus (Fr.) Hjortstam & Ryvarden

Synonyme: Grandinia aspera Fr. , Grandinia granulosa ss. Breitenb. & Kränzlin , Hyphodontia aspera (Fr.) J. Erikss.

Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Schizoporaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
An morschem Nadelholz, gerne an Picea, selten aber auch an Laubholz. Weit verbreitet und häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Wenige Nachweise, aber vermutlich weit verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 8 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, am Substrat angewachsen, odontioid, wobei die Stacheln isoliert stehen, sodass zwischen den bis zu 0,5 mm langen Aculei (Stacheln) glatte Fruchtkörperbereiche erkennbar sind. Fruchtkörper häufig rein weiß, aber auch creme bis cremegelblich. Fruchtkörperrand ausdünnend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, überall mit Schnallen. Hyphen schmal, nur 2-4 µm im Durchmesser, teils etwas dickwandig, unterschiedlich stark mit drusenförmigen Kristallen inkrustiert (besonders stark bei älteren Fruchtkörpern).
Zystiden kopfig, in Wasser mit apikalem, durchsichtigem bis körnigem Exsudat (um die Köpfe der Zystiden), 25-35 x 5-6 µm.
Basidien jung fast keulenförmig, später subzylindrisch, schließlich ein- bis zweimal eingeschnürt, dann fast urnenförmig, 18-30 x 4-6 µm.
Sporen ellipsoid, bis eiförmig, mit je einem großen Öltropfen, 5-6,5 x 3,5-5 µm, inamyloid.

Bemerkungen:
Die Artengruppe um Xylodon asperus gilt als sehr schwierig. In der Tat ist die Abgrenzung zu Xylodon brevisetus sehr schwierig, da es Übergangsformen zu geben scheint. Beide Arten sind makroskopisch und anatomisch sehr ähnlich und haben ähnliche ökologische Ansprüche. Xylodon brevisetus wird im Alter jedoch meist dunkler, ockerlich bis ockerbräunlich, hat etwas schmalere Sporen und unterscheidet sich durch zusätzliche moniliforme Zystiden. Letztere sind aber sehr schwankend vorhanden und sollen gemäß Langer (1994) auch fehlen können. Anatomisch sehr ähnlich ist auch Xylodon rimosissimus. Diese Art kommt aber vornehmlich auf Laubholz (und nur ausnahmsweise auf Nadelholz) vor. Zudem stehen hier die Aculei dichter, sodass keine flachen Hymenialbereiche auffallen und sie sind mehr als Warzen, weniger als Stacheln ausgeprägt.
Meist wird die Gattung Xylodon mit Hyphodontia synonymisiert.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.
Langer E. (1994): Die Gattung Hyphodontia. Bibl. Mycol. 154: 1-298.