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Pseudoboletus parasiticus (Bull.) Šutara

Synonyme: Boletus parasiticus Bull. : Fr. , Pseudoboletus parasiticus (Bull. : Fr.) Šutara , Xerocomus parasiticus (Bull. : Fr.) Quél.

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Schmarotzerröhrling

Vorkommen:
Meist gesellig auf alten Fruchtkörpern des Kartoffelbovistes (Scleroderma citrinum), mitunter auch an Myzelsträngen parasitierend; an feuchten Standorten, oft an anmoorigen Stellen und in Hochmooren; vorwiegend in höheren Lagen, selten, aber standorttreu, mitunter auch auf Scleroderma verrucosum beobachtet. Bekannt aus weiten Teilen Europas, Nordamerikas und Nordafrikas.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, kommt nur in ehemaligen Hochmooren nördlich der würmeiszeitlichen Endmoräne vor.
In unserer Datenbank gibt es 15 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-8 cm breit, jung mehr oder weniger halbkugelig, später verflachend, oft unregelmäßig geformt und auch mit vertieftem Scheitel, zentral, mitunter auch exzentrisch gestielt. Oberfläche ledergelb, olivgelb, gelbbraun bis bräunlich, fein filzig, trocken, mitunter etwas rissig und dann das gelbliche bis gelbbräunliche Hutfleisch sichtbar, jung mit eingebogenem Rand, Huthaut nicht abziehbar.
Röhren bis 8 mm lang, jung viel kürzer als das Hutfleisch dick, blass bis zitronengelb, alt goldgelb bis braungelb, sehr selten bei Druck etwas blaugrün verfärbend, um den Stiel ausgebuchtet oder kurz lamellig herablaufend, schwer ablösbar. Poren ungleich, ca. 1 mm im Durchmesser, eckig, wie die Röhren gefärbt oder mit orange- bis rostfarbenem Ton.
Stiel 2-7 cm lang und 4-10 (-12) mm dick, voll und fest, mehr oder weniger gleichdick, an der Spitze oft erweitert mit verschmälertem Grund, fast wie der Hut gefärbt oder wenig heller, faserig, bräunlich feinflockig, Basismyzel hellgelb.
Fleisch weißgelb bis bräunlichgelb, unter der Huthaut stärker bräunlich, in der Stielspitze mehr zitronengelb, sehr selten blaugrünlich verfärbend, geruchlos und mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 11-18 x 4-5 µm, elliptisch-spindelig bis zylindrisch- spindelig, strohfarben-gelblich, glatt, mit Tropfen.
Pleurozystiden zylindrisch, spindelig-flaschenförmig.
Hutdeckschicht aus fädigen, verwobenen, glatten, durchscheinenden Hyphen bestehend.

Bemerkungen:
Die Art ist aufgrund ihres parasitischen Wachstums auf Scleroderma-Arten mit keiner anderen Pilzart zu verwechseln.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 58;
Engel, Schmier- und Filzröhrlinge, S. 223;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 582f. (als Pseudoboletus parasiticus);
Knudsen/Taylor in Funga Nordica, 1. Aufl., S. 175;
Ladurner/Simonini, Fungi Europaei, Bd. 8, Xerocomus, S. 86ff.;
Lannoy/Estades, Flore mycologique d’Europe, Bd. 6, Les Bolets, S. 79;
Singer, Die Pilze Mitteleuropas, Bd. 6, Die Röhrlinge, Teil 1, S. 98f.

  • Detailansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner