Vorkommen: Meist bei Eichen, aber auch mit Linde als Ektomykorrhizapilz eine Symbiose eingehend. Der Eichenfilzröhrling ist sehr stickstofftolerant und wächst auch in Brennnesselfluren unter Eichen, gerne zusammen mit Xerocomus porosporus, der sehr ähnliche Standortansprüche hat.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Hut bis 8 cm Durchmesser, mit gemischten Farbtönen, lehmfarben, ocker- bis olivbräunlich zusammen mit partiell eingemischten roten Tönen, so vor allem am Hutrand, matt, filzig, alt auch fast glatt und in Form von kleinen Rissen aufreißend, bei Trockenheit auch mosaikartig aufreißend. Röhren jung blass gelb, bald grünlich gelb, schließlich schmutzig olivgrün, bei Verletzung schwach blauend. Poren wie Röhren gefärbt, vor allem im Alter weit und angulär bis labyrinthisch, auf Druck schwach blauend. Stiel bis 8 x 2 cm, zylindrisch, aber mit typisch ausspitzender Stielbasis, Oberfläche typischerweise längsrillig. Stiel blass zitronengelb oder ockerlich gelb, auf Druck schwach blauend, gerne mit kleinen, dunkleren Sprenkeln, alt auch mit kupferrötlichen Tönen. Fleisch im Hut weich, ziemlich blass, gelblichweiß, im Stiel deutlicher gelb, in der Stielbasis mit kleinen, karottenroten Flecken. Fleisch über den Röhren im Schnitt etwas blauend. Geruch schwach, etwas säuerlich pilzartig, wie beim Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron). Geschmack säuerlich. Sporenpulver schmutzig olivgrün.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Sporen elliptisch mit suprahilarer Depression, 11-15 x 4,5-6,5 µm, inamyloid, glatt. Hutdeckschicht ein Trichoderm mit bis zu 15 µm dicken, leicht inkrustierten, kurzen Endzellen.
Bemerkungen: Der Eichenfilzröhrling ähnelt sehr dem Blutroten Röhrling (Xerocomus rubellus), der jedoch jung einen rein roten Hut und ein deutlich weiteres Wirtsspektrum und zudem nicht so nitrotolerant ist. Aufgrund der Ähnlichkeit (abgesehen von der Intensität der Rottöne), so haben beide die typischen karottenfarbigen Punkte im Fleisch der Stielbasis, wurde auch schon diskutiert die beiden nur auf Varietätsebene zu trennen. Die Bestimmung im Xerocomus-chrysenteron-Formenkreis ist allgemein nicht einfach. Der Eichenfilzröhrling lässt sich aber makroskopisch recht gut ansprechen.