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Xerocomellus pruinatus (Fr.) Šutara

Synonyme: Boletellus fragilipes (C. Martin) Kuthan , Boletellus pruinatus (Fr.) Klofak & Krisai-Greilh. , Boletus fragilipes C. Martin , Boletus pruinatus Fr. , Xerocomus chrysenteron var. robustus Dermek , Xerocomus fragilipes (C. Martin) Pouzar , Xerocomus pruinatus (Fr. & Hök) Quél.

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae

Deutscher Name: Bereifter Rotfuß-Röhrling

Vorkommen:
Bisher aus nahezu allen Waldgesellschaften bekannt, aber anscheinend etwas wärmeliebend. In ganz Europa verbreitet, aber vielfach nicht vom Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron) unterschieden.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 130 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4-10, selten bis 15 cm breit, jung halbkugelig bis konvex, später auch polsterförmig, verflacht bis niedergedrückt, trocken, jung meist grubig-runzelig, später samtig matt, jung oft graufilzig-flaumig bereift, alt nur gelegentlich vom Rand her rissig werdend. Hutfarbe jung schwarz purpurn oder dunkelbraun mit purpurnen Tönen, später weinrötlich bis kastanienbraun mit hellerem und mehr weinrötlichem Rand, selten auch purpur- oder blutrot.

Röhren bis 10 mm lang, länger als die Dicke des Hutfleisches, beim Zerreißen der Röhrenschicht ziemlich viele Röhren unverletzt bleibend (Unterschied zu Xerocomus chrysenteron), um den Stiel angewachsen oder mit einem kurzen Zahn herablaufend, zitronengelb, dann mehr cremegelb, alt schmutzig gelb bis gelboliv, langsam oder schnell blau anlaufend, oft nicht verfärbend; Poren jung eng, dann mittelweit, bis 1 mm im Durchmesser, rundlich, dann labyrinthisch oder vieleckig, leuchtend gelb, lebhafter gefärbt als bei Xerocomus chrysenteron, alt goldbraun, ohne grünliche Töne, selten blauend.

Stiel 3-8 cm lang und 10-25 mm dick, zylindrisch bis bauchig, teilweise auch verbogen, am Grund verschmälert, voll und fest, schwach rillig-runzelig faserig, gleichfarbig fein flockig, jung meist rein gelb, jung bei Druck grünblau anlaufend.

Fleisch jung rein gelb, alt auch creme bräunlich, im Stiel an alten Fruchtkörpern auch mit rötlichen Zonen, an Schneckenfraßstellen rot verfärbend, nur gelegentlich blau anlaufend, Geschmack mild bis säuerlich, Geruch mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 13-14 x 4,5-5 µm, elliptisch bis fast spindelig, schwach durchgehend längsgestreift; die Streifung ist unter dem Lichtmikroskop nur schwer und nur an ausgefallenen Sporen sichtbar.
Cheilozystiden länglich-keulig bis fast spindelig- bauchig, oft auch flaschenförmig.
Chemische Reaktionen: Jod im Fleisch grünlich, Lugol graubläulich, Phenol langsam blau, dann weinrot.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der mikroskopisch durch streifige Sporen charakterisierte Pilz galt lange als "Herbstform" des Rotfußröhrlings und lässt sich im Gelände am besonders jung fein bereift-samtigen, oft etwas höckerigen und nicht oder nur alt schwach felderig aufreißenden Hut, an den bei Druck blauenden Röhren, dem leicht blauenden, gelben Fleisch und an seinem niemals kirschrot überlaufenen Stiel unterscheiden.

Autor: Edmund Garnweidner

  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Detailansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch