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Xenodochus carbonarius Schltdl. 1826

Systematik: Basidiomycota > Pucciniales > Phragmidiaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Frühjahr bis Herbst; in Deutschland selten auf dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).

Vorkommen am Ammersee:
Im Gebiet sehr selten, nur ein Fund auf dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Der Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Im Frühjahr werden nur sehr selten an gelblichen Verfärbungen die Spermogonien gebildet. Die Aecien sind gleichmäßig über die Blattunterseite auf gelben bis violetten Flecken verteilt, seltener auch oberseits. Sie haben keine Pseudoperidie und werden deswegen Caeoma genannt. Sie sind polsterförmig, lebhaft orange und oft von Epidermisresten umgeben, oft verursachen sie Verkrümmungen der Blattnerven. Im Sommer werden auf der Blattunterseite nur sehr selten die Uredien gebildet. Die Telien befinden sich beiderseits der Blätter, sind meist stark vorgewölbt, zu größeren Häufchen zusammenfließend, schwarz und früh nackt.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Aeciosporen in kurzen Ketten, kugelig bis ellipsoidisch, 18-24 x 16-22 µm, Wand gleichmäßig 1,5 µm dick, mit flachen Warzen besetzt. Von keulenförmigen, einwärts gebogenen Paraphysen umgeben. Uredosporen ellipsoidisch, 15-27 x 14-20 µm, stachelwarzig, mit dünnwandigen, keulenförmigen Paraphysen untermischt. Teliosporen 3- bis 22-zellig, lang gestreckt bis zylindrisch, 200-300 x 24-28 µm, am Scheitel gerundet und zwischen den einzelnen Zellen eingeschnürt.

Bemerkungen:
Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.

Autor: Julia Kruse

Quelle / Literatur:
Gäumann (1959): 1207f