Synonyme: Typhula elegantula P. Karst. , Typhula itoana S. Imai
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Typhulaceae
Deutscher Name: Fleischrosa Sklerotienkeulchen
Vorkommen:
Einzeln bis gesellig. Die Keulchen sind winzig und nur durch Zufall mit entsprechenden Suchmethoden auffindbar. So verwundert es nicht, dass diese Art im Verbreitungsatlas unter dem Synonym T. filata (Pers.) Herter nur einmal in Norddeutschland gelistet ist. Im Verbreitungsatlas wurden jedoch die Erkenntnisse der Phytopathologen Lehmann (1965 und 1965-2), Andres et al.(1987) und weiterer nicht berücksichtigt. Typhula incarnata wurde von Lehmann als Haupterreger der verbreiteten Typhula-Fäule an Wintergerste in Deutschland beschrieben. Eine Verbreitungskarte dort zeigt 17 Fundpunkte in Westdeutschland sowie über fünfzig im Gebiet der neuen Bundesländer. Andres et al. publizierten ausführliche Untersuchungsergebnisse von Versuchsstandorten im östlichen Franken und Bayerischen Wald. Demnach wurden an den Untersuchungsstandorten mit Wintergerste, -weizen und -roggen abhängig von den edaphischen und klimatischen Bedingungen zwischen 10 und 90 % innerhalb des Bestandes befallen. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden von jedem Standort 200 willkürlich ausgewählte Sklerotien in einer Klimakammer bis zur Sporophorenbildung beobachtet. Aus den Sklerotien kamen nach vier Monaten jeweils 0-11 FK, deren morphologische Eigenschaften in tabellarischer Form dargestellt werden (siehe bei der Kurzbeschreibung in Klammern angefügt). Bei diesen Werten fällt insbesondere eine hohe Variabilität bei den Sporen auf. Auch Kreisel (1987) erwähnt die Art für Ostdeutschland als „selten bis zerstreut in allen Bezirken“. Als Wirte nennt Kreisel (1961) „Hordeum, Secale, Triticum, Avena sowie Wildgräser“. L. Krieglsteiner (in litt.) berichtet von zwei bayerischen Funden (1.“ ö. Regensburg: 21.10.1994, MTB 7041/2, Wolferzell, auf Acker, Beleg 773/94 im Fungarium Krieglsteiner (jetzt Museum Stuttgart), auf Getreide-Stoppeln“, 2. Altmühltal, 1985, unbelegt, auf alten Grashalmen). Auch Pilat (1958) für die Tschechoslowakei und Woodbridge et al. (1984) für Großbritannien gehen von einer weiten Verbreitung aus. Die potentielle Verbreitung dieser bisher von westdeutschen Mykologen kaum aufgesammelten Art dürfte demnach in vielen Topografischen Blättern liegen, da theoretisch jede Kultur von Wintergetreide befallen werden kann.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten gemeldet, bislang nur ein Nachweis im Oktober 2001. Die Fruchtkörper isnd aber sehr klein und können nur bei gezielter Suche in der Streu zwischen Gräsern entdeckt werden.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Die FK sind winzig (0,1-0,2 x 14 mm beim vorliegenden Fund, nach Berthier (1976) 3,5- 30 mm). Kurzbeschreibung des vorliegenden Fundes: Stiel fädig, 0,15 x 8 mm (Andres et al. 2-27 mm), weißlich-creme (weiß), einem hellbraunen, ovalen Sklerotium von 2 x 3 mm (0,42 – 2,5 mm) entspringend; Fertiler Teil 0,1 x 4 mm (2-18 mm), frisch rosa, lachsfarben.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen sehr variabel eiförmig bis ellipsoid (ellipsoid- gekrümmt), i. M. 3-4 x 5-9 µm (3,1-6,0 x 6,9-12,6 µm).
Basidien 4-sporig, 4-5 x 26 µm, Sterigmen bis 2 µm lang, mit Basalschnalle.
Kaulozystiden zahlreich +/- zylindrisch 7-8 x 40–80 µm.
Stieltramahyphen 3-8 µm breit.
Autor: Peter Karasch
Quelle / Literatur:
Corner S. 673-675; Berthier (1976): 112-114.