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Tricholoma lascivum (Fr.) Gillet 1874 ss. J.E. Lange

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae

Deutscher Name: Unverschämter Ritterling

Vorkommen:
Meist unter Rotbuchen (Fagus sylvatica) und in Laub- und Mischwäldern ziemlich verbreitet; meist in größeren Gruppen und nicht bei Birken (Betula).

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 220 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-8 cm breit, halbkugelig, dann fast immer konvex, selten flach mit stumpfem, wenig hervortretendem Buckel, etwas fleischig, creme bis hell milchkaffeebraun, zuletzt nussbraun, gleichmäßig gefärbt, niemals weiß, naß stark durchwässert, glatt, kahl, trocken seidig, am Rand wenig eingerollt, glatt, niemals gerippt, Huthaut dünn, teilweise abziehbar und nicht überstehend.
Lamellen ziemlich entfernt, mit kurzen und dünnen Zwischenlamellen, sehr breit, mit leicht welliger, nicht gesägter Schneide, fast gerade am Stiel angewachsen und mitunter mit einem kleinen Zahn herablaufend, brüchig und ablösend, weißlich, lederblass, auf der Fläche bei Berührung und im Eintrocknen leicht rötend.
Stiel 6-8 cm lang und 6 bis 14 mm dick, regelmäßig zylindrisch, abwärts verdickt, am Grund mitunter angeschwollen und zuspitzend verjüngt, steif, voll, fest, schmutzigweiß und besonders gegen die Basis fein bräunlich faserig, bei Berührung auf der Fläche bräunend.
Fleisch weiß, unveränderlich, fest, bei Druck mitunter schwach, aber nicht unangenehm nach Geißblattblüten, Weißkraut oder frischem Mehl riechend, ausgewachsene Fruchtkörper mit erdig-bituminösem Geruch. Geschmack sofort stark bitter und schwach schärflich.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5,5-7 x 3,5-5 µm, elliptisch, mit körnig-tropfigem Inhalt. Sporenstaub weißlich.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Tricholoma album mit hellerem, am Rand oft etwas geripptem Hut wächst vorwiegend unter Eichen. Tricholoma stiparophyllum mit fast weißem Hut und glattem Hutrand ist unter Birken ziemlich häufig. Alle drei Arten haben einen sehr ähnlichen, krautartigen Geruch und sind nicht immer leicht voneinander zu trennen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 423;
Krieglsteiner, G.J., Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 3, S. 568f.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 123.16, S. 801f.;
Marchand, Champignons du nord et du midi, Bd. 9, Nr. 839;
Riva, Fungi Europaei, Bd. 3, Tricholoma, S. 175ff., 428.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner