Synonyme: Grandinia microspora P. Karst. , Hypochnus subsphaerosporus Maire ss. auct.
Systematik: Basidiomycota > Trechisporales > Hydnodontaceae
Deutscher Name: Rundsporiger Stachelsporling
Vorkommen:
An morschem Laub- und Nadelholz, seltener auch auf krautigem Substrat (z. B. auf Farn). Weit verbreitet, jedoch vermutlich nicht häufig.
Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis dieser nur von wenigen Spezialisten bearbeiteten Gattung.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper sehr weich, flockig, resupinat, athelioid, d.h. häutchenartig und vom Substrat ablösbar, jedoch zunächst nur sehr locker, spinnwebartig und auch später, wenn der Fruchtkörper komplett entwickelt ist, bleibt dieser sehr flockig, unvollständig geschlossen bzw. löcherig. Die Oberfläche ist reif fein mehlig-körnig. Junge Fruchtkörper sind weißlich, im Laufe der Reifung verfärben sie über creme zu ockerlich. Am Fruchtkörperrand finden sich weiße Rhizomorphen.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, überrall mit Schnallen. Basale Hyphen sehr schmal, 1,5-2,5 µm dick. Subhymeniale Hyphen deutlich breiter, bis 5 µm dick, zudem kurzzellig. Immer wieder nadelförmige Kristalle auftretend.
Zystiden fehlend.
Basidien terminal, zylindrisch, sehr kurz, 8-11 x 4-5 µm, viersporig.
Sporen subglobos bis angedeutet tropfenförmig, mit deutlichen, noppenartigen Stacheln, die sich bis auf den Bereich nahe des Apiculus gleichmäßig auf die Sporenoberfläche verteilen. Sporen, inamyloid, inklusive Stacheln nur 4-4,5 x 3-3,5 µm.
Bemerkungen:
Eine sichere Bestimmung gelingt nur bei einer genauen anatomischen Analyse des Fruchtkörpers. Auch in der Gattung Phlebiella i.w.S. treten stachelsporige Arten auf. Die entsprechenden Arten haben aber Pleurobasidien und das Hyphensystem ist schwierig zu analysieren, während bei Trechispora die Hyphen gut und einzeln erkennbar sind. Trechispora microspora gehört in den Formenkreis um Trechispora farinacea. Die Kombination der kleinen, stacheligen Sporen mit den nadelförmigen Kristallen ist hier aber sehr hilfreich, sodass Tr. microspora doch recht gut kenntlich ist. Trechispora stellulata hat noch ein wenig kleinere Sporen (3,5-4 x 3-3,5 µm inkl. Stacheln), die zudem nur wenige, dafür relativ lange Stacheln aufweisen. Hier kommen aber auch keine Nadelkristalle vor.
Autor: Dr. Christoph Hahn
Rote Liste: D
Quelle / Literatur:
Bernicchia A., Gorjon S.P. (2010): Corticiaceae s.l. Fungi Europaei 12.
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.