Startseite

Thelephora caryophyllea (Schaeff. : Fr.) Pers. 1801

Synonyme: Phylacteria caryophyllea (Schaeff. : Fr.) Pat. , Thelephora flabellaris (Batsch) Fr. , Thelephora radiata Fr.

Systematik: Basidiomycota > Thelephorales > Thelephoraceae

Deutscher Name: Trichterförmiger Warzenpilz

Vorkommen:
Ektomykorrhizapilz, sowohl auf sauren als auch auf kalkhaltigen Böden, im Laub- und Nadelwald, Mykorrhiza z. B. mit Pinus, Salix, Alnus, Picea, aber auch im Offenland an ektotrophen Kräutern, im Gebirge weit aufsteigend (Eigenfunde auf über 2000 Meter Höhe an Polygonum viviparum), auch mit Zwergweiden und Dryas, weit verbreitet und nicht selten, aber oft übersehen, da die Fruchtkörper meist sehr klein und unauffällig sind.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper trichterförmig, häufig fächerförmig oder spiralig überlappend (füllhornartig) zusammengeschoben.
Hut bis 4 cm im Durchmesser, rotbraun bis porphyrbraun mit heller, abgesetzter Zuwachskante oft, Hutoberseite angedeutet gezont, samtig matt, Hutrand unregelmäßig geschlitzt und vielfach gespalten, teils bis zur Mitte.
Fruchtschicht (Hutunterseite) längsfaltig bis flach warzig, violettgraubräunlich, am Stiel weit herablaufend und dann ausdünnend in den Stiel übergehend.
Stiel dünn, kurz, bis 15 x 2 mm, dunkel braun, rötlich braun.
Fleisch dunkelbraun, zäh.
Sporenpulver dunkel zimtbraun.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen braun, 6,5-8 x 5-7 µm, unregelmäßig eckig-ellipsoid, meist grob gelappt, zudem stachelig ornamentiert.

Bemerkungen:
Der Erdwarzenpilz, Thelephora terrestris kann oberflächlich betrachtet ähnlich sehen, ist aber meist ungestielt bzw. umwächst Substrat, um so erhöhte Hüte zu bilden, ist aber nicht trichterförmig mit einem eigenen, gut definierten, dünnen Stiel. Thelephora mollissima unterscheidet sich u.a. durch den nicht geschlitzten, ganzrandigen Hutrand. Weitere heimische Arten der Gattung Thelephora haben koralloid verzweigte Fruchtkörper.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Rote Liste: 3

Quelle / Literatur:
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.