Vorkommen am Ammersee: Weit verbreitet und häufig, viele Nachweise auf Fichtenzapfen (Picea abies). Auf die Rostpilzlager an verschiedenen Prunus-Arten sollte verstärkt geachtet werden.
In unserer Datenbank gibt es 155 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Der Pilz vollführt einen Wirtswechsel. Auf Fichte (Picea) werden im Frühsommer außen an den Zapfenschuppen große weißliche zusammenfließende Krusten gebildet. Innen, meist am Grund der Schuppe findet man die rötlich bis hellbraun, halbkugeligen bis schüsselförmigen Aecien. Der Pilz überwintert am Zapfen und reift letzendlich im Mai. Ab Mai wechselt der Pilz für die Ausbildung von Uredien und Telien auf Steinobst (Prunus). Die Uredien werden auf der Blattunterseite von gelben bis rötlichen Blattflecken ausgebildet, sind blassrosa, mit einer Pseudoperidie und öffnen sich porusartig. Die Telien werden im Innern der Epidermiszellen blattoberseits gebildet und sind als braun glänzende Kruste sichtbar.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Aeciosporen dickwandig, mit Stäbchenstruktur, 21-28 x 17-20 µm. Uredosporen ellipsoid oder eiförmig, 17-21 x 12-16 µm, stachelwarzig, ohne Paraphysen. Teliosporen 1 bis 4-teilig, 22-30x 8-14 µm, palisadenartig, Wand ca. 2 µm dick, am Scheitel nur wenig verdickt.
Bemerkungen: Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen.