Synonyme: Boletus tridentinus Bres.
Systematik: Basidiomycota > Boletales > Suillaceae
Deutscher Name: Rostroter Lärchenröhrling
Vorkommen:
Mykorrhizapilz der Lärche (Larix decidua) auf Kalkböden, auch außerhalb des Lärchenareals in Forstkulturen, seltener als Suillus grevillei und Suillus laricinus.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1 A, Karte 1160) in ganz Deutschland südlich der norddeutschen Tiefebene zerstreut. In Bayern in höheren Regionen der Kalkalpen stellenweise häufig.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 68 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-15 cm breit, jung halbkugelig, später flach gewölbt bis ausgebreitet, mitunter mit stumpfem, selten auch kegeligem Buckel, jung mit eingerolltem Rand, alt verflachend bis aufgebogen, auf blass gelbem, orange- bis rotbraunem Grund mit gelben, orange- bis rostroten, rost- oder zimtbraunen Fasern bedeckt, oft gegen den Rand heller oder radial geflammt, mitunter auch haarig-schuppig, feucht schmierig und glänzend, Huthaut nur teilweise abziehbar.
Röhren bis 12 mm lang, jung hellgelb, dann rasch über orangegelb nach orange-rostbraun verfärbend, zuletzt schmutzig rotbraun, breit angewachsen bis herablaufend und an der Stielspitze netzig, schwer vom Hutfleisch lösbar. Poren 1 mm im Durchmesser, gegen den Stiel größer, länglich- eckig und oft radial verlängert, frisch lebhaft goldgelb, dann orangegelb, zuletzt rostbraun und bei Druck fleckend.
Stiel 4-11 cm lang und 8-35 mm dick, zylindrisch, am Grund mitunter keulig, an der Spitze auch verjüngt, wie der Hut gefärbt, über dem Ring gelb, abwärts auf gelbem bis orangebraunem Grundton rostbräunlich überfasert bis filzig punktiert, auch geflammt oder geschuppt, am Grund dunkler, weißfilzig, mitunter schwach rosa; Velum häutig-filzig, weißlich bis gelblich, einem schmalen, vergänglichen Ring an der Stielspitze bildend. Basismyzel weißlich, mitunter schwach rosa.
Fleisch im Hut weißgelb bis zitronengelb, im Schnitt nach einiger Zeit satter gelb bis gelborange, selten auch grünlich verfärbend, über den Röhren mit Hutfarbe, weich und oft stark durchwässert, an Fraßstellen goldbraun, mit leicht obstartig-säuerlichem Geruch und Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-14 x 4-6 µm, länglich- elliptisch, spindelig, glatt, blassgelb bis honiggelb, mit Tropfen.
Sporenpulver dunkel oliv bis zimtbräunlich, trocken oliv-ockergelb.
Zystiden 25-80 x 6-14 µm, zylindrisch bis keulig, farblos mit honigbrauner Inkrustierung, an den Poren zahlreich und büschelig.
Chemische Reaktionen: KOH in allen Teilen rasch rötlich, dann blaugrün und zuletzt violett-schwarz.
Bemerkungen:
Die Art wurde von Bresadola aus dem Trentino erstmals beschrieben (tridentinus = aus Trient).
Von ähnlichen lärchenbegleitenden Arten der Gattung mit schleimig beringtem Stiel durch die weiten, leuchtend orangebraunen Poren und den radial eingewachsen faserigen Hut unterschieden.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 51;
Engel et al., Schmier- und Filzröhrlinge, S. 68;
Knudsen/Taylor in Funga Nordica, Suillus, S. 158;
Lannoy/Estades, Flore mycologique d’Europe, Bd. 6, Les Bolets, S. 38;
Schreiner, Mitt. Naturwiss. Ver. Aschaffenburg 17, S. 103f., 141.
Singer, Die Pilze Mitteleuropas, Bd. 6, Die Röhrlinge, Teil 1, S. 62ff.