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Suillus luteus (L. : Fr.) Roussel 1796

Systematik: Basidiomycota > Boletales > Suillaceae

Deutscher Name: Butterpilz

Vorkommen:
Nur unter Kiefern (Pinus), meist auf kalkarmen Böden und oft zusammen mit anderen Kiefern begleitenden Röhrlingen, überall ziemlich häufig, im Münchner Süden fast nur in Mooren, auf den Altmoränen anscheinend fehlend, aber auch im Schneeheide-Kiefernwald an der Isar.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Bd. 1B, Karte 1155) in Deutschland weit verbreitet und in den gut kartierten Gebieten häufig. In Bayern nur im Tertiär-Hügelland und im Alpenvorland selten.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 15 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4 bis 10 cm breit werdend, jung halbkugelig, dann breit konvex, feucht stark schmierig, trocken glänzend und besonders an sonnigen Stellen oft etwas geflammt, satt schokoladen- bis orangebraun.
Röhren hellgelb, alt grünlich-gelb, englöcherig und am Stiel gerade angewachsen, bei Druck nicht verfärbend.
Stiel 4 bis 7 cm lang und 10 bis 20 mm dick, gleichdick, an der Spitze hellgelb und fein drüsig punktiert, mit breitem, weißem, außen grau-violettem und stark schleimigem Ring, darunter bis zum Grund von einer dicken Schleimschicht überzogen.
Fleisch weiß bis gelblich, im Schnitt nicht verfärbend, mit angenehmem Geruch und mildem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,6-9,5 x 3 µm, elliptisch-spindelig, glatt, mit Tropfen.
Basidien 4-sporig.
Cheilozystiden zylindrisch-keulig, 37-52 x 5-7,5 µm.

Bemerkungen:
Nach einer Veröffentlichung über einen Vergiftungsfall in Polen im Jahr 1966 soll der Butterpilz die gleiche hämolytische Wirkung aufweisen wie der Kahle Krempling (Paxillus involutus). Ein schlüssiger Beweis hierfür scheint jedoch zu fehlen. Dagegen wird des öfteren über Verdauungsbeschwerden nach dem Verzehr von Butterpilzen berichtet, die wahrscheinlich auf den Hutschleim des Butterpilzes zurückzuführen sind.
Ähnliche Arten: Suillus granulatus ist heller gefärbt und hat einen ringlosen Stiel. Täuschend ähnlich ist auch der ebenfalls ringlose Suillus collinitus.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3; Nr. 47;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 564f.;
Knudsen/Taylor in Funga Nordica, Suillus, S. 156;
Lannoy/Estades, Flore mycologique d’Europe, Bd. 6, Les Bolets, S. 44;
Schreiner, Mitt. Naturwiss. Ver. Aschaffenburg 17, S. 99ff., 141.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch