Systematik: Basidiomycota > Russulales > Stereaceae
Deutscher Name: Rötender Runzel-Schichtpilz
Vorkommen:
An toten, meist noch stehenden, berindeten oder rindenlosen Laubhölzern, seltener auch an liegendem Holz, vorwiegend an Rotbuche (Fagus sylvatica), Hasel (Corylus avellana), Birke (Betula) und Eiche (Quercus), frisch im Herbst, meist aber das ganze Jahr über zu beobachten und ziemlich häufig.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 283 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper mehrjährig, stets resupinat und nur selten mit schmalen, abstehenden Hutkanten, oft ausgedehnte, 0,5-3 mm dicke Überzüge bildend, Oberseite der Hüte dunkelbraun, kahl und frisch mit weißlichem Randsaum.
Fruchtschicht frisch weißlich, ockerlich bis orangegrau, alt meist unscheinbar hellgrau und oft rissig, glatt bis uneben oder höckerig, im frischen Zustand beim Reiben deutlich rötend, an eingetrockneten Fruchtkörpern meist aber nicht mehr verfärbend, Randsaum deutlich abgegrenzt und leicht vom Substrat lösbar.
Trama frisch lederig-zäh, trocken hart und krustenartig spröde, mehrjährige Fruchtkörper im Querschnitt deutlich geschichtet.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,5-9 x 3,5-4,5 µm, elliptisch farblos und glatt.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Pilz kann mit einer Reihe ähnlicher Schichtpilze, u.a. mit Aleurodiscus disciformis (an Eichenrinde) oder anderen Stereum-Arten verwechselt werden. Typisch sind die nur schwach entwickelten, oberseits kahlen Hutkanten sowie die oft ausgedehnte, zu resupinaten Flächen zusammenfließende und zumindest bei frischen Fruchtkörpern beim Reiben deutlich rötende Fruchtschicht.
Stereum sanguinolentum mit ebenfalls rötendem Hymenium ist dünner und wächst nur an Nadelholz; rötende Formen von Stereum hirsutum besitzen eine haarig-filzige, deutlich entwickelte Hutoberseite und lebhaftere Farben.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 202;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 242f.;
Jahn, Pilze an Bäumen, Nr. 64;
Jülich, Kl. Krypt.fl., Bd. 2b/1, S. 207;
Ryman/Holmåsen, Pilze, S. 90.