Synonyme: Sparassis laminosa Fr.
Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Sparassidaceae
Deutscher Name: Breitblättrige Glucke
Vorkommen:
Selten als Schwächeparasit auf den Hauptwurzeln alter Weißtannen (Abies alba), gelegentlich auch an Eichen (Quercus) und Rotbuchen (Fagus sylvatica), nach der Literatur auch bei Fichten (Picea abies).
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 10 bis 25, selten bis 40 cm breit und 10 bis 15 cm hoch, kissenförmig bis halbkugelig, aus zahlreichen welligen, blattartigen und dicht stehenden, aufgerichteten, einem fleischigen Strunk entspringenden Ästen bestehend. Enden der Äste lappenartig ausgezogen und schwach gezont, glatt, cremefarbig bis blass ockergelb.
Fleisch weißlichblass, zäh, biegsam, mit angenehmem Geruch und mildem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4,5-6 x 3,5-4,5 µm, elliptisch, farblos und glatt, mit kleinen Tropfen, mit Jod nicht blau.
Basidien schlank keulig, 50-60 x 6-7 µm, 4-sporig.
Hyphensystem monomitisch. Septen teilweise mit Schnallen.
Bemerkungen:
Von der verwandten, an Kiefern wachsenden Krausen Glucke (Sparassis crispa) durch breitere und flachere, kaum gekräuselte Astenden sowie das Vorkommen in montanen Tannen-Buchenwäldern unterschieden.
Die unter Weißtanne wachsende „Tannenglucke“ wurde 1933als Sparassis nemecii Pilat & Ves. aus der CSSR beschrieben und wächst ausschließlich in Tannen-Buchenwäldern der Gebirge, angeblich auch bei Fichten. Sie ist mikroskopisch von der bei Eichen (Quercus) wachsenden Sparassis brevipes nicht zu trennen; makroskopisch nur durch den abweichendem Standort und die anfangs weiße, später gelbliche, bei Sparassis nemecii dagegen von Anfang an gelbliche Färbung zu unterscheiden. Die beiden Sippen werden heute als identisch betrachtet.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 479;
Hagara/Antonín/Baier, Houby, S. 67 (als Sparassis nemecii);
Holzer, Fadenwesen, S. 116f.
Jahn, Pilze an Bäumen, Nr. 47 (als Sparassis laminosa);
Jülich, Kl. Krypt.fl., Bd. 2b/1, S. 94 (als Sparassis laminosa);