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Sowerbyella radiculata (Sowerby : Fr.) Nannf. 1938

Synonyme: Discina bauerana (Cook) Rehm , Geopyxis cookei Massee , Geopyxis cookei var. percevalii (W. Phillips) Massee , Geopyxis radiculata (Sowerby) Massee , Lachnea radiculata (Sowerby) Gillet , Otidea radiculata (Sowerby) Bres. , Peziza radiculata Sowerby , Pseudotis radiculata (Sowerby) Boud. , Sarcoscypha radiculata (Sowerby) Sacc. , Sowerbyella bauerana (Cooke) Harmaja

Systematik: Ascomycota > Pezizales > Pyronemataceae

Deutscher Name: Dottergelber Wurzelbecherling

Vorkommen:
Einzeln bis gesellig, in Laub- und Nadelwäldern, in Gebüschen, an grasigen Stellen, in zersetztem Laub-Erdgemisch, Nadelstreu. Weit verbreitet, zerstreut vorkommend.

Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur eine Fundstelle, in einem Fichtenwald, auf einem erdigen, vergrasten Waldweg, in dichter Nadelstreu mit wenigen Brombeerpflanzen; auf kalkhaltigem Untergund.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 1,5-8(10) cm breit, lang gestielt; jung becherförmig mit nach innen gebogenem Rand, älter unregelmäßig schüsselförmig, ausgebreitet, Rand bisweilen etwas kraus, wellig, unregelmäßig verbogen; Fruchtschicht bisweilen etwas blasig; jung wärmer gelb, gelborange, älter schmutzig wachsgelb-hell ocker mit olivlichem Ton; Außenseite durchfeuchtet heller hymeniumfarben, trockener weiß-cremefarben; mehlig-feinflaumig-faserig (Lupe!); Basis rundrippig zusammengezogen, in einen langen Stiel übergehend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen: (11,5)12,4-14,4(17) x (6)6,7-7,7(9) μm; ellipsoid, mit zwei Öltropfen, das Ornament besteht aus breiten, abgewinkelten Leisten, die netzartig miteinander verbunden sein können. Paraphysen an der Spitze abgerundet und manchmal gebogen.

Bemerkungen:
Ohne Überprüfung der Mikromerkmale und hier im Besonderen der Sporenornamente ist eine genaue Zuordnung, bzw. Abgrenzung zu benachbarten Arten nicht möglich, so beispielsweise zu Sowerbyella crassisculptura. Ob hier Standort spezifische Bodenansprüche eine Rolle spielen, das kann hier nicht beurteilt werden. Der obige Fund aus einem Fichtenwald in Nadelstreu, kann auf eine Vorliebe für eher sauere Standorte hindeuten.

Autor: Helmut Grünert

Rote Liste: 2

Quelle / Literatur:
Benkert, D. (2005): Beiträge zur Kenntnis einiger Gattungen der Pezizales; Zeitschrift für Mykologie, Band. 71(2), 151-161.
Boudier, E. (1906): Icones Mycologicae, Tom.II, Pl.334.
Dennis, R.W.G (1981): British Ascomycetes, 31.
Gminder, A. (1992): Olivgelber Wurzelbecherling, Südwestdeutsche Pilzrundschau, 1992, Heft 2.
Hansen, L. & Knudsen, H. (2000): Nordic Macromycetes, Vol. 1, Ascomycetes, 118.
Medardi, G. (2006): Ascomiceti d`Italia, 269.
Moravec, J. (1988): A key to the species of Sowerbylla (Disomycetes, Pezizales), česká Mykologie, 42 (4), 193-199.
Pohl, W. & Krentscher, P. (1987): Der Wurzelbecherling „Sowerbyella radiculata (Sow. Ex Fr.) Nannfeld“ und die Arten der Gattung Sowerbyella Nannfeldt, 25 Jahre Schwarzwälder Pilzlehrschau, 45-49.
Völker, H. (2012): Sowerbyella radiculata (Ockergelber Wurzelbecherling) an einem Standort von Geastrum triplex (Halskrausen-Erdstern), Boletus, Band. 34, Heft 1 (2012).